Die heutige Fahrstrecke hatte ganz viel zu bieten. Aus Oslo haben wir uns im Berufsverkehr herausgewunden, wobei ein mittellanger Tunnel und dreispurige Straßen den Verkehr am Rollen hielten. Bald schon kamen wir in zauberhafte Landschaft mit Picknick- und Rastplätzen am Wasser. So trafen die Tourteilnehmer in verschiedensten Kombinationen immer wieder aufeinander. An einem See testete Jochen mit seinem Badethermometer die Wassertemperatur, fühlte sich aber von den 17 Grad nicht zu einer Schwimmeinheit eingeladen.

Das nächste Zwischenziel war die Kirche von Heddal. Sie ist die größte und eine der schönsten der 28 noch erhaltenen Stabkirchen. Aus dem 12. Jahrhundert stammend hat sie Ausmaße von 20m Länge und 26m Höhe. Wegen ihrer Größe und den vielen übereinander liegenden Dächern wird sie "Gotische Kathedrale aus Holz" genannt. Der Glockenturm wurde nachträglich erbaut und steht rechts separat. Es geht die Sage, daß ein Troll die Kirche erschaffen hat. Ob das stimmt, wissen wir nicht, auf jeden Fall wirkt sie wie aus einem Märchen entsprungen.

Nach dem Besuch der Stabkirche machten wir uns wieder auf den Weg und rollten auf landschaftlich traumhaften Straßen um Felswände und Seen herum. Oft war das Wasser fast auf einer Höhe mit der Straße....

Am Straßenrand fielen uns die besonders geformten Speicherhäuser auf. Tour-Teilnehmer Hanspeter hatte eine Erklärung für die besondere Form. Die geschwungene Außenfassade soll Ratten abhalten, die zwar an Holzwänden senkrecht hoch klettern können aber nicht an Überhängen. Wieder etwas dazugelernt! Auch die ersten kleinen naturbelassenen "tunnelen" - wie die Norwegen sagen - lagen auf unserem Weg.

Die Strecke wäre ja gar zu eintönig gewesen, wenn nicht auch einspurige Brücken die Fahrt zu einem Erlebnis gemacht hätten.

Von den imposanten Stabkirchen waren mehrere auf unserer heutigen Etappe zu finden. Ein 1 Kilometer langer Abstecher brachte uns zu einem besonders hübschen Exemplar. In Uvdal steht nämlich eine Ein-Mast-Stabkirche, die ebenfalls aus der Wikingerzeit stammt.

Über einen Pass auf 1100 m Höhe und ein mit niedrigen Birken bewachsenes Hochplateau gelangten wir schließlich nach Geilo. Allerdings mußten wir in Serpentinen über eine Gefällstrecke wieder bis auf 793 m hinabrollen, um zu unserem Übernachtungsplatz zu kommen. Dafür war der Campingplatz dann mit allem ausgestattet inklusive einer Sauna.

Wie man sieht, haben wir schon einen tollen Einstieg in das landschaftlich atemberaubende Norwegen bekommen. Morgen fahren wir weiter nach Bergen, von wo aus wir die Traumschiff-Reise mit der Hurtigrute beginnen werden.