Donnerstag, 13. Juni 2013

Schifftag 2: Ålesund - Geiranger - Ålesund, heiter bis wolkig, 18 Grad

Der König der norwegischen Fjorde
 

Nach der ersten Nacht in unseren Kajüten, die alle mehr oder weniger gut überstanden hatten, stand heute eine grandiose Schiffspassage auf dem Programm. Einige Tour-Teilnehmer waren von der sehr spät unter und sehr früh aufgehenden Sonne am Schlafen gehindert worden und saßen bereits früh auf dem Panoramadeck. Wir als Reiseleiter hatten mit diesem Problem nicht zu kämpfen, denn wir bewohnen eine Innenkabine - man könnte es auch fensterlose Konservendose nennen. Daher schliefen wir wie die Murmeltiere und wenn wir in unserer Kajüte sind, dann können wir unsere "Büroarbeit" erledigen, ohne daß wir von den spektakulären Aussichten abgelenkt werden.

So befand sich die MS Nordkapp bereits im Hafen von Ålesund als wir erwachten. Und als wir es dann endlich zum Frühstücksbuffet geschafft hatten, blieb uns fast das Brötchen im Hals stecken, denn wir sahen jemanden an Bord, der ziemlich so aussah wie unser Freund Günter aus Kiel. Und als wir näher hinschauten, entdeckten wir daneben auch noch jemanden, der seiner Frau Marlies zum Verwechseln ähnlich sah. Die Augen sahen es, aber der Verstand weigerte sich, es zu glauben. Wir wußten zwar, daß die beiden auch gerade in Norwegen Urlaub machen und daß sie schon immer von einer Reise mit der Hurtigrute geträumt hatten aber wir vermuteten sie viel weiter nördlich und in ihrem Wohnmobil - nicht auf unserem Schiff!

Wir näherten uns dieser vermeintlichen Fata Morgana und siehe da: Der Verstand mußte klein beigeben: Es waren Herr und Frau TackTack, denen eine riesige Überraschung gelungen war. Sie hatten nämlich hier in Ålesund auf uns gewartet und einen Tagesausflug mit der MS Nordkapp gebucht. Da das Schiff nur heute eine Schleife zum Ort Geiranger hinein fährt und am Abend wieder an seinem Ausgangspunkt ankommen sollte, war es eine günstige Gelegenheit für diesen Streich.

 

Bei der sagenhaften Durchfahrt durch den Geiranger Fjord standen wir dann gemeinsam stundenlang an der Reling und staunten über die Naturschönheiten Norwegens.

Reiseteilnehmerin Inge brach alle Rekorde und ließ sich auch vom Lunch-Aufruf des Restaurantchefs nicht von ihrem Posten locken.

 

20 Kilometer reicht der Fjord ins Land hinein und ganz am Ende liegt der kleine Ort Geiranger, der demnächst auch noch unser Ziel sein wird, wenn wir ihn vom Land her ansteuern werden.

 

Bis dahin war es aber ein weiter Weg für das Hurtigrutenschiff. Es hielt majestätisch seinen Kurs und steuerte durch den immer enger werdenden Fjord.

 

Links und rechts ragten hohe meist bewaldete Felswände empor. Schneebedeckte Gipfel und saftige Wiesen erinnerten unsere Tour Teilnehmer aus den Alpenländern bestimmt an ihre Heimat.

 

Ab und zu kreuzte ein Schiff unseren Weg. Dann wurden laute Hupsignale ausgetauscht, die von den Uferwänden widerhallten.

 

Kurz vor dem Einlaufen im Zielhafen am Ende des Fjords stürzten sich links die "sieben Schwestern" und rechts "der Freier" atemberaubend in die Tiefe. Natürlich gibt es in Norwegen, im Land der Sagen, zu jedem Wasserfall eine Geschichte.....

 

Atemberaubend war auch die Sicht auf die "Adlerstraße". Links kann man Serpentinen erahnen. Diese Straße wird uns in einigen Tagen wieder aus dem Ort Geiranger herausführen. Wir konnten jetzt schon die Kehren zählen, die wir dann mit den Wohnmobilen meistern müssen.

 

Am Ende des Fjords stiegen einige Passagiere aus und andere ein. Die MS Nordkapp ist ja trotz allem ein Linienschiff, daß die entlegensten Ecken der norwegischen Küste mit dem Rest des Landes verbindet. Dann drehte sie auf der Stelle und fuhr wieder nach Ålesund zurück. Unsere treue Leserin Claudia aus Schwerin verfolgte das gesamte Manöver via Webcam und schickte uns abends Fotos von "unserem" Schiff im Hafen von Geiranger. (Danke, liebe Claudia!)

Man sieht, wir stehen weltweit unter Beobachtung.....


 

 

 

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