Freitag, 14. Juni 2013

Schifftag 3: Ålesund - Trondheim - Rørvik, Dauernieselregen

Stadtführung im Regen
 

Nun hat uns der gute Wettergeist doch verlassen. Die Führung in Norwegens drittgrößter Stadt war feucht bis sehr feucht. Unser schwimmendes Zuhause legte pünktlich nach dem Frühstück im Hafen von Trondheim an und ebenso pünktlich stand ein Bus samt deutschsprachiger Stadtführerin bereit.

 

Zunächst einmal wollten wir uns einen Überblick verschaffen und fuhren hinauf zu einem Aussichtspunkt. Von dort konnte man zwar die Queen Mary 2 sehen aber der Rest der Stadt war wolkenverhangen und trüb.

Trotzdem hörten unsere "Kapuziner" gut zu und konnten bereits erkennen, wo die Stadtführerin Gertrud uns kurz darauf entlangführen wollte.

 

Durch die hübsche Altstadt mit ihren vielen bunten Holzhäusern spazierten wir gut beschirmt.

 

 Das größte Holzhaus Skandinaviens, der Stiftsgården mit seinen 140 Zimmern und 4000 qm ist die königliche Residenz in Trondheim. Ansonsten ist die Stadt aber eher geprägt von schmalen Gassen und denkmalgeschützten Speicherhäusern, die auf Pfählen im Wasser stehen.

 

Überhaupt ist die Stadt sehr geprägt vom Wasser, liegt sie doch am drittgrößten Fjord des Landes, dem Trondheimfjord. Im Osten und Süden ist das Stadtgebiet begrenzt vom Fluß Nidelven, so daß das Zentrum einer Halbinsel gleicht. Nördlich der Innenstadt liegt der Kanalhafen. Anfang des 20. Jahrhunderts baute ein amerikanischer Architekt die Skansenbrücke, eine Stahlkonstruktion, über die Eisenbahnschienen zum Hauptbahnhof verlaufen und die aufschwingt, wenn ein Schiff in den Kanal ein- oder ausfahren will.

Bereits 1862 wurde die "Gamble Bybroen", die alte Stadtbrücke errichtet. Diese Holz-Zugbrücke verbindet die Innenstadthalbinsel mit dem Stadtteil Bakklandet, an dessen kleinen Holzhäuschen wir mit Schirm und Kapuze vorbeigehuscht sind.

 

Endpunkt unserer Stadtbesichtigung war das wohl markanteste Gebäude der Stadt, der Nidarosdom, das größte mittelalterliche Bauwerk Skandinaviens. Ehemals trug Trondheim den Namen Nidaros und war erste Hauptstadt Norwegens.

 

Besonders die Westseite des Doms ist prunkvoll mit Statuen der verschiedensten Heiligen verziert und das Rosettenfenster läßt im Inneren das Buntglas leuchten.

 

Unser Landgang mußte pünktlich beendet werden, denn die Hurtigruten-Schiffe halten ohne wenn und aber ihren Fahrplan ein. Nachdem alle Reise-Teilnehmer wieder sicher an Bord waren, stand für Gundelinde und Ekhard ein Umzug bevor. Die beiden Unglücksraben hatten eine Kabine erwischt, die eher einem U-Boot als einem Passagierschiff glich. Seit langem hatten sie sich auf die in aller Munde so genannte "schönste Seereise" der Welt gefreut und dann hatte ihnen das Schicksal eine Kabine zugewiesen, die anstatt eines Fensters zwei 1,5 m lange Periskope hatte, durch die kaum Tageslicht nach innen drang.

 

Da Kuga Tours allen Kunden Außenkabinen versprochen hatte, bestand selbstverständlich Handlungsbedarf. Eine Lösung des Problems war allerdings gar nicht so ohne weiteres möglich, denn zur Mittsommernacht und damit zur besten Reisezeit ist die Hurtigrute natürlich ausgebucht. So nervte Kathrin seit Abfahrt in Bergen den verantwortlichen Purser an Bord mit stündlichen Nachfragen nach einer schöneren Kabine. Bei über 450 Übernachtungsgästen auf dem Schiff und 35 angelaufenen Häfen ist die Logistik und Verwaltung eventuell nicht bezogener Kabinen nicht ganz einfach - zumal jemand, der seine gebuchte Kabine nicht übernommen hat, am nächsten Hafen immer noch zusteigen könnte.

Aber Beharrlichkeit zahlt sich irgendwann aus und so wurde gegen Mittag endlich eine Außenkabine frei, die ihren Namen auch verdient hat. Gundelinde und Ekhard packten ihre Siebensachen und zogen überglücklich um. Schuld an allem war die Agentur, die diese "Guckloch-Kabine" als dieselbe Kategorie an Kuga Tours verkauft hatte, wie alle anderen Außenkabinen. Aber wozu hat man Reiseleiter mit an Bord!


 

 

 

Nach oben