Unser ältester Tour-Teilnehmer war und ist der felsenfesten Meinung, daß man mit gezielten Übungen nicht nur den Körper, sondern auch den Geist gelenkig hält. Also machten alle eifrig mit und waren zumindest für diese halbe Stunde hellwach.
Zugegeben, für uns Reiseleiter ist an solchen Bustagen manches leichter. Wir müssen selbst nicht fahren und müssen uns vor allem keine Sorgen machen, ob alle unsere Schäfchen am Abend auch heil im Zielort ankommen. Dafür besteht unsere Aufgabe nun darin, in regelmäßigen Abständen einen Toiletten-Stopp zu organisieren - am liebsten in Verbindung mit frisch gebrühtem Kaffee und am allerliebsten mit warmem Gebäck als Zwischenmahlzeit.
Nun, heute gelang es Hans-Hermann, alle diese Komponenten harmonisch zu vereinen. In der Einsamkeit Lapplands gibt es nämlich so gut wie keine Städte, keine Rasthöfe, keine Imbissbuden - nur Wald, Wald, Wald. Nach zweieinhalb Stunden, als die ersten Blasen zu drücken begannen, kamen wir an einem kleinen Campingplatz vorbei, an dem Hans-Hermann den Fahrer bat, anzuhalten. Eine kurze Frage in der Rezeption, ob unsere Busgesellschaft die Toiletten benutzen dürften, wurde von dem Campingplatz-Besitzer freundlich bejaht. Es stellte sich heraus, daß es sich bei dem jungen Mann um Tobias aus Oberbayern handelte, der vor ein paar Jahren nach Mittelschweden ausgewandert war und mitten im Nichts diesen Platz aufgebaut hatte.
Zudem konnte er gut Kaffee kochen und seine Freundin schmiß ein paar Kanelbullar in den Ofen, so daß alle bald mit duftenden Zimtschnecken versorgt waren. Und weil heute Mittsommernacht ist, spendierte Kuga Tours die Verpflegung bei dieser Pinkelpause. Lieber Kuga-Olaf, dieser Kaffee wurde - wie man sieht - auf Dein spezielles Wohl getrunken!
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