Sonntag, 30. Juni 2013

Ruhetag: Mora, sonnig 21 Grad

Von "A" wie Ausgrabung bis "Z" wie Zauberflöte
 

Unsere Busrundfahrt um den Siljansee führte uns heute zu sehr unterschiedlichen Schauplätzen. Der Tag begann in Nusnäs, wo das Markenzeichen Schwedens in Handarbeit hergestellt wird. Unsere Reisegruppe konnte in der Werkstatt bei Nils Olsson Hemslöjd zuschauen, wie die roten Dala-Pferde, die Dalahäst, geschnitzt und bemalt werden. Natürlich konnten hier auch Mitbringsel erstanden werden. Das war der Programmpunkt für die Shopping-Fraktion.

 

Danach gab es etwas für die Kultur-Interessierten im Allgemeinen und die Musikliebhaber im Besonderen. Wir besuchten Dalhalla, die weltberühmte Freilicht-Opernbühne. Es handelt sich um einen Kalksteinbruch, der 1991 aufgegeben und in eine Arena verwandelt wurde. Wegen der ganz besonders guten Akustik aufgrund der rauen Kalkwände kommt man bei den Aufführungen ganz ohne elektronische Verstärker aus. Die unregelmäßig behauenen Wände unterdrücken das Echo und erzeugen einen einzigartig weichen Klang. Ein besonderer Blickfang ist der See, der seine smaragdgrüne Farbe durch die im Wasser gelösten Kalkpartikel erhält.

 

Die Dimensionen sind gewaltig: 400m lang, 175m breit und 60m tief! Wir waren alle schwer beeindruckt! Und als dann auch noch während einer Probe eine Arie aus der Zauberflöte - natürlich auf Deutsch - angestimmt wurde, waren wir sogar platt! Gigantische Akustik! Mozart im Steinbruch - wie haben wir Reiseleiter das wohl hinbekommen? Zugegeben, war Zufall aber paßte perfekt!

 

Nun wollten wir natürlich nicht eine Seeumrundung organisieren, ohne den Siljansee zu sehen. Die Straße verläuft zwar relativ nah am Wasser aber die hohen dichten Bäume lassen keinen Seeblick zu. Also baten wir unseren Busfahrer, in Rättvik anzuhalten, wo die längste Pier von ganz Skandinavien in den See hinausragt. Da die Uferzonen überall so flach sind, wurde diese Konstruktion auf Pfählen gebaut, um den See überhaupt schiffbar zu machen.

 

Nur gucken, nicht anfassen? Nein! Unsere Frischluftfreunde sollten auch auf ihre Kosten kommen. Also raus aus dem Bus und rauf auf den See! Im Hintergrund sieht man die typischen roten Häuschen, die es in ganz Schweden gibt aber besonders für diese Region so stilbildend sind.

 

Natürlich wollten wir auch in dem kleinen Ort Tällberg vorbeischauen, der oberhalb des Sees liegt und ein schönes Panorama bietet. Außerdem geht es hier ganz besonders schwedisch zu. Da solche Besichtigungstouren aber hungrig machen, wurde der geplante Spaziergang zugunsten eines Restaurantbesuches in dem Städtchen Leksand gestrichen und gegen eine Stippvisite mit dem Bus getauscht.

 

Zuletzt führte unser Weg auf die Insel Sollerön. Genau so hatten wir uns Schweden vorgestellt.

 

Da nach dem späten Mittagessen ein Teil der Tour-Teilnehmer im Bus bereits eingeschlummert war und den Ausführungen der deutschsprachigen Fremdenführerin nicht mehr folgen konnte, ergab es sich geradezu ideal, daß wir am Freilichtmuseum vorbeikamen. Hier wurden müde Geister wieder munter, denn es hieß "Aussteigen!". Alte Häuser mit Waffenfunden von Ausgrabungen aus der Wikingerzeit und ein gut restauriertes Boot waren der Blickfang. In der Nähe konnte man außerdem die Steinhügel als Grabfelder erkennen.

 

Um 16 Uhr waren wir zurück auf dem Campingplatz. So ging ein ausgefüllter Tag zu Ende. Das heißt, nicht ganz! Denn bei endlich sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein bis spät abends saßen viele aus unserer bunten Truppe abends noch lange am Seeufer und schauten der Sonne beim Untergehen zu. So schön kann eine Reise nach Skandinavien sein.....


 

 

 

Nach oben