Sonntag, 01. Dezember  2019 
Wir sind gerade in Bundaberg

Flipper, Mary, Nuss und Rum

Wieder sind wir ein Stückchen die Küste nach Norden hinauf gerutscht. Unser Ziel hieß Bunderberg - die Rumhauptstadt Australiens. Im Vertrauen: Es gibt dort auch noch andere Spezialitäten, wie Ginger Beer und Meeresschildkröten - aber dazu später!
 
Am frühen Morgen bot sich ein Abstecher an nach Tin Can Bay zur Delphin-Fütterung. Wir verließen nur ungern den Sandy Beach Nationalpark, der uns gestern diesen fantastischen Ausflug nach Fraser Island beschert hatte.
 
 
In die kleine Bucht bei Rainbow Beach hatte sich vor vielen Jahren einmal ein verletzter Buckeldelphin verirrt. Die Menschen von der Küste halfen ihm, wieder gesund zu werden und er bedankte sich damit, daß er immer und immer wieder kam und sogar noch einige seiner Gefährten mitbrachte. Seither kommen jeden Morgen gegen acht Uhr wilde Delphine, um sich eine Ration Fisch abzuholen.
 
 
Im Laufe der Zeit wurden Junge geboren, die diese Tradition fortsetzen sehr zur Freude der Zuschauer, die dieses Schauspiel mit strahlenden Augen verfolgen. Ein bewegender Start in diesen unvergeßlichen Tag!
 
 
Dann mußten aber doch noch einige Kilometer gefahren werden, um zum nächsten Übernachtungsplatz zu gelangen. Das Städtchen Maryborough wurde um 1840 gegründet und gilt damit in Australien als relativ alte
Stadt. Die schönen viktorianischen Häuser sind gut erhalten und laden zu einem Spaziergang entlang der
Baudenkmäler ein.
 
 

Die berühmteste Tochter der am Mary-River gelegenen Stadt ist Pamela Travers.

Die Kinderbuchautorin schrieb 1934 die Geschichte über Mary Poppins, das magische Kindermädchen.

Unsere magische Barbara sprang mal eben als Statistin ein. Die echte Mary schien gerade anderswo ihren Dienst zu verrichten.

In Maryborough wird die phantasievolle Schriftstellerin mehrfach geehrt. Unter anderem mit einer Bronzestatue ihrer Romanheldin, die vor ihrem Geburtsthaus aufgestellt wurde. (Angelika könnte fast Marys Schwester sein, oder?) Auch die Fußgängerampeln erinnern mit viel Witz an Mary Poppins.

   

Weiter ging‘s durch riesige Macadamia-Plantagen. Diese Nußbäume wuchsen ursprünglich nur in einem etwa 500 Kilometer langen Küstengürtel an Australiens subtropischer Ostküste. Inzwischen wurden einige Bäume exportiert und gedeihen nun in wenigen anderen Teilen der Erde. Hedi sicherte sich ein paar Anschauungsobjekte!

 
   

Auf dem Weg nach Bundaberg kamen wir auch durch Zuckerrohrplantagen, aus denen die Melasse zur Rumherstellung gewonnen wird.

Alles ist extrem trocken in diesem australischen Sommer.

Ja, Sommer! Heute, am 1. Dezember, ist hier offiziell Sommeranfang. Für uns fühlt es sich schon länger so an. Die Zuckerrohrfelder werden bewässert. Alles, was keinen Wasserschlauch in der Nähe hat, zerfällt fast zu Staub.

Unsere Fahrzeuge wurden auf dem Parkplatz der Rum-Destillerie gesichtet.

Wer die vielen verschiedenen Sorten bei einer Führung mit Verkostung probiert hat, ist nicht überliefert. Fest steht nur, daß Jürgen und Barbara die Limonadenfabrik gleich nebenan besichtigt haben - denn das war gefahrlos mit dem Straßenverkehr vereinbar. Schließlich wartet heute noch ein ganz besonderer Programmpunkt auf uns. Vom Campingplatz aus müssen die Fahrzeuge am Abend noch einmal bewegt werden. Wir wollen in einem speziellen Forschungszentrum die riesigen Karettschildkröten bei der Eiablage beobachten.

An diesem ganz besonderen Strand kommen die großen Meeresschildkröten bei Dunkelheit an Land, graben ein Nest und verstecken ihre Eier, bevor sie für immer im Ozean verschwinden. Dieses Schauspiel wollen wir uns von den Rangern zeigen und erklären lassen.


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