In Broome, um Broome und um Broome herum
Wieder war uns ein Tag zur freien Verfügung vergönnt. Jeder machte sein Ding, zu zweit oder in Kleingruppen. Ein paar Fahrzeuge hatten kleinere Reparaturarbeiten nötig, die alle von Apollo zügig und zur Zufriedenheit erledigt wurden. An freien Tagen schauen Männer auf jeder Tour gern mal auf den Ölstand - das ist fast wie ein Naturgesetz. Warum sollte es bei uns anders sein?
Die Stadt Broome ist eng verbunden mit dem Perlengewerbe. Mitte des 19. Jahrhunderts kamen aus China und Japan viele Taucher an Australiens Westküste, nachdem die europäischen Kolonialisten dort Perlenfelder entdeckt hatten. Seither findet man einen chinesischen und einen japanischen Friedhof in Broome.
Es war ein risikoreiches Unterfangen, zunächst ohne Taucherausrüstung - später mit Taucherglocke - von einem der dafür speziell entwickelten Segelschiffe in die Tiefe zu gehen. Die Todesrate lag bei 50 % und war Angriffen von Haien, Ertrinken und Cyclonen geschuldet. Um 1910 waren 3500 Taucher auf 400 Schiffen unterwegs.
Auch die Taucherkrankheit raffte viele Glückssucher dahin, da sie gezwungen waren, schnell aufzutauchen, um eine möglichst große Ernte bei vielen Tauchgängen zu erzielen. Der Lohn für die beschäftigten Asiaten bestand häufig darin, daß damit zunächst einmal ihre Anreise bezahlt werden mußte. Broome war zu der Zeit das Perlenzentrum der Welt.
Das heutige Zentrum des kleinen Städtchens ist geprägt von dieser großen entspannten tropischen Langsamkeit. Ideal zum Bummeln und „Lädeln“, wie unsere Schweizer sich ausdrückten.
Auf Perlensuche ganz anderer Art gingen Ulrike und Dieter. Sie schlossen sich einer Tour zur Perlenfarm in einer abgelegenen Bucht an. Mit dem Boot ging‘s hinaus aufs Wasser.
An den großen Kugeln hängen jeweils die Zuchtstationen, von denen über der Wasseroberfläche natürlich nicht viel zu sehen ist.
Daher wurden die in dieser Gegend besonders großen, bis zu 5 kg schweren, Muscheln nach oben gezogen.
Zur Demonstration wurde eine Muschel geöffnet.
Es ist eine Wissenschaft für sich, mit welcher Sorgfalt man kleine Störelemente einführt, die dann von der Muschel über Jahre mit Perlmutt ummantelt werden, wodurch die begehrte Perle entsteht.
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Die Größe, die Reinheit und die „Rundheit“ sind ausschlaggebend für den Wert des Meeresjuwels sowie die Farbe. Ulrike trägt 15.000 Australische Dollar um den Hals, gut 9000 Euro. Sie mußte allerdings nicht lange überlegen, um zu der Entscheidung zu kommen, dafür lieber eine weitere Reise einzuplanen und die Kette wieder abzunehmen.
Aloha-Feeling kam auch ohne Perlenschmuck auf.
Nach Sonnenuntergang traf sich die Rasselbande zum tropischen Sundowner an der Beachbar.
Wieder geht ein schöner Tag zu Ende!
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