Die kleine Karoo
Die gesamte Küste im Süden Afrikas scheint einst vom Portugiesen Bartolomeu Diaz umsegelt und teilweise mit Kreuzen markiert worden zu sein. In Mossel Bay aber ging er tatsächlich für längere Zeit an Land und so gilt diese Bucht als offizielle Eintrittspforte der Europäer auf dem schwarzen Kontinent.
Zu seinen Ehren pflegt die Stadt ein Museum, das einen Nachbau der Caravelle zeigt, mit der der Seefahrer vor mehr als 500 Jahren angesegelt kam. Im Garten des Museums steht außerdem ein mindestens ebenso alter Milkwood-Baum, der als Postbaum in die Geschichte eingegangen ist. In seinen Zweigen hing damals ein alter Stiefel, in dem die Seeleute Briefe hinterlegten, damit in die Gegenrichtung fahrende Schiffe diese mit transportierten.
Jeder konnte das Diaz-Museum ausführlich besuchen, bevor wir uns auf den Weg in die Kleine Karoo machten. Die Straße führte über den 860 m hohen Robinson Pass, denn diese Halbwüste ist von einer Bergkette umgeben.
Das ist der Grund für das Wüstenklima, das typisch für die Karoo ist. Der Name stammt aus der Sprache der San und bedeutet „trocken“. An der Luv-Seite der Berge regnen sich die Wolken ab und im Landesinneren fühlen sich die ursprünglich aus der Sahara stammenden Straußenvögel sauwohl. Das ist außerdem der Grund, warum unser Weg in die Karoo führte, denn eine Straußenfarm sollte besichtigt werden.
Einige aus unserer Gruppe besuchten vorher noch die Cango Caves, die älteste Touristenattraktion Südafrikas.
Diese Tropfsteinhöhlen können mit einem Guide begangen werden und geben fantastische Einblicke in die Schönheiten im Erdinneren.
Nach und nach trudelten dann alle auf unserem super gepflegten Campingplatz ein, auf dem jeder sein eigenes Sanitärgebäude mit Schattenterrasse hat. Wer Abkühlung suchte, der konnte in den großzügigen Pool springen. Na, wenn das kein Urlaubsfeeling verbreitet!
Am Nachmittag begaben wir uns gemeinsam auf einen kleinen Spaziergang.
Nun sollte die Straußenfarm besucht werden. Unser Guide Sean erklärte viel Wissenswertes über die Laufvögel und so erlebten wir eine hoch interessante Führung.
Wir trafen Betsy, die freundliche Straußendame, die uns herzlich begrüßte.
Mutige Freiwillige konnten sich zu einer Nackenmassage anmelden. Wenn man den Eimer mit den wohlschmeckenden Pellets vor sich hielt, taten die Strauße alles, um einen Schnabel voll zu ergattern.
Um die Härte der Eierschalen zu demonstrieren, konnte man sich sogar darauf stellen. Die Strauße staunten nicht schlecht, was wir Menschen so alles in ihrem Gehege veranstalteten.
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Zum Abschluß gab es natürlich ein zünftiges Essen mit leckerem Straußensteak.
Gut daß die Tiere im Außenbereich nicht ahnten, daß wir ihre Kameraden auf den Teller bekamen.
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Wir müssen uns wiederholen: Wieder geht ein ausgefüllter Tag zu Ende, der bei einem kleinen Lagerfeuer seinen krönenden Abschluß fand.
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