Arbeitsplatzbeschreibung für Reiseleiter
Wir berichten heute von unserem zweiten Tag in Windhoek.
Bevor wir uns in die Arbeit stürzten, gönnten wir uns noch ein letztes Aufstehen OHNE WECKER. Denn schon morgen beginnt unser Job um 5 Uhr, wenn wir von einem Shuttle-Bus der Mietwagenfirma abgeholt werden, um unsere Gruppe pünktlich am Flughafen zu empfangen.
Auch der zweite Tagesordnungspunkt war ganz nach unserem Geschmack. Schließlich hatte der Kuga-Olaf sich nicht lumpen lassen und uns im Hilton einquartiert. Das Frühstück war dementsprechend opulent.
Dann machten wir uns aber auf den Weg zur Mietwagenfirma, um zu klären, ob alles gut vorbereitet ist. Bis auf die Tatsache, daß der gebuchte Transport vom Flughafen hinein in die Stadt erst für den 4. April (also mit leichten 24 Stunden Verspätung) auf dem Plan stand - obwohl die Kuga-Claudia nachweislich die korrekten Flugdaten durchgegeben hatte - schien soweit alles im grünen Bereich. Nach einem netten Gespräch konnten wir die verantwortliche Person aber davon überzeugen, schon morgen jemanden die 43 Kilometer hinaus zum Airport zu schicken.
Daraus könnte man wieder eine Lektion "Afrika verstehen" machen. Es läuft vieles chaotisch, was Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit angeht. Aber es läßt sich immer alles regeln und die Menschen sind meist sehr freundlich und serviceorientiert.
Nachdem wir einmal tief durchgeatmet hatten, daß wir diese Klippe gerade noch umschiffen konnten, besuchten wir das Hauptbüro des NWR (Namibia Wildlife Resorts), um uns nach dem Zustand der Schotterpisten hinaus in die Namib-Wüste zu erkundigen. Wir hatten nämlich von allen Seiten gehört, daß es in den letzten Wochen unverhältnismäßig viel geregnet hatte und die Straßen zum Teil unterspült seien. Da wollten wir doch auf Nummer sicher gehen, denn schon vor zwei Jahren mußten wir einige Wasserhindernisse durchqueren.
Die Auskunft, die wir bekamen, beruhigte uns: Alle Pässe und Straßen sind offen, jedoch auf Allradfahrzeuge beschränkt. Na, da werden wir in drei Tagen unsere Jeeps schon einmal dem ersten Härtetest unterziehen können.
Wir telefonierten mit dem Stadtführer, ob dieser denn den gebuchten Termin richtig auf der Reihe hat und waren dann zufrieden, als er uns die Daten bestätigte.
Wir telefonierten mit einer unserer Reiseteilnehmerinnen, um ihr letzte Tipps für die Einreise nach Namibia zu geben mit der Bitte, die anderen vor Ort zu informieren.
Wir besorgten schon Nützliches für die Gruppe: Stadtpläne, Bargeld, Trinkwasser in Kanistern.....
Und zuletzt erkundeten wir auch noch eine Lokalität für das obligatorische Kuga-Begrüßungsessen. Wir wählten einen Szeneschuppen unter freiem Himmel: "Joe's Beer House". Niemand kommt an diesem von außen unscheinbaren Etablissement einfach mal so vorbei aber jeder Reiseführer empfiehlt es wärmstens.
Dieses Sammelsurium von alten Gegenständen gepaart mit deutschen Straßenschildern und jede Menge Afrika-Flair schien uns perfekt für den ersten Abend mit unserer Reisegruppe.
Wir machten für morgen eine Reservierung am Koi-Teich und mußten dann natürlich unter den scharfen Blicken eine Leoparden schon einmal Probe essen. Auch das gehört schließlich zu den Aufgaben eines verantwortungsbewußten Reiseleiters.......!
Ach ja, während wir diese Zeilen schreiben, hebt gerade die Maschine mit der Reisegruppe ab. Wir wünschen guten Flug!
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