Freitag, 02. Juni  2017
Wir sind gerade am Lake Muncho 

Tag 21 / Fahretappe 15: Fort Nelson - Muncho Lake 246 Kilometer

 

Die zweite Etappe auf dem Alaska Highway

 

Hans-Hermann hatte in der Fahrerbesprechung gestern angekündigt, daß der nächste Streckenabschnitt sehr viel abwechslungsreicher werden würde als der letzte.

Erstens würde er über zwei Pässe führen mit kurvigem Auf und Ab, zweitens an Flüssen und Seen vorbei und drittens durch eine sehr tierreiche Gegend. Dies sollte sich bewahrheiten, auch wenn die direkt nach Ausfahrt aus dem Campingplatz angekündigten Bisons von keinem aus der Gruppe gesichtet wurden.

 

Stattdessen hielten alle im Ziel unterschiedlich viele Finger in die Höhe für die Anzahl der Bären, die sie unterwegs gesehen hatten. Manchmal waren es gleich zwei auf einmal.

 

 

Ein anderes Mal sahen wir schon von weitem in der Nähe des Straßenrandes ein tiefschwarzes Knäuel, daß sich als Leckermäulchen in einem ganzen Feld von Löwenzahn erwies.

 

 

Kurz nach der ersten Passüberquerung trafen wir einen der seltenen Schwarzfüchse und waren natürlich ganz happy über unsere Fotobeute. Wie gut, daß wir bloß mit der Kamera "schießen" und uns trotzdem wie erfolgreiche Jäger fühlen.

 

 

Auf dem 1300 Meter hohen Summitpass hatten wir die höchste Stelle des Alaska Highways erreicht.

Der hübsche türkisgrüne See war dort noch teilweise zugefroren. Die ganze Strecke über waren wir heute fast allein unterwegs wie Trapper in der Wildnis.

 

 

 

Die Abfahrt verlief spektakulär durch eine Kalksteinschlucht. Was für ein Unterschied zu gestern.

 

 

Und dann hieß es wieder "Vorsicht!". Am Straßenrand fraßen ein paar Steinschafe - ja, was eigentlich? Steine?

 

 

Wenn sie still an der Böschung stehen, sind sie gut getarnt und fallen gar nicht weiter auf.

 

 

Diese in den Bergen lebende Schaf-Rasse ist etwas dunkler und etwas schlanker als die Rocky Mountain Dickhorn-Schafe. Was sie sich wohl denken, wenn sie uns im Wohnmobil sitzen sehen mit Kamera vor der Nase.

 

 

Bei den Fahrerbesprechungen warnt Hans-Hermann die Tour-Teilnehmer stets davor, den Tank zu weit leer zu fahren. So dicht ist das Tankstellen-Netz am Alaska-Highway nämlich nicht. Und wenn man Pech hat, dann kommt man in der Einsamkeit an Service-Stationen vorbei, die in etwa so ausehen:

 

 

Immer wieder bot die Strecke heute wildromantische Abschnitte: Kurven, Uferstraßen und bewaldete Berghänge. Eine wahrhaft abwechslungsreiche Etappe!

 

 

Und dann hatten wir ihn erreicht: Lake Muncho! In der Sprache der Indianer bedeutet dies "großer See". Und tatsächlich hat er eine Ausdehnung von 12 Kilometern Länge und 6 Kilometern Breite. Seine jadegrüne Farbe verdankt er dem aus dem umgebenden Gestein ausgewaschenen Kupferoxyd.

 

 

Einen der wohl schönsten Übernachtungsplätze am Alaska Highway hat der Kuga-Olaf hier für uns ausgesucht. Zwei Tage lang werden wir an der Northern Rockies Lodge direkt am Seeufer bleiben.

 

 

Der Schweizer Besitzer kocht abends jeweils Kuga-Essen für uns und sein Wasserflugzeug steht zum Abheben bereit.

Wenn das Wetter es zuläßt, wollen wir damit morgen über die Rockies fliegen......und unsere Angelfreunde Kurt und Adalbert werden am Ruhetag hoffentlich auch ihren Spaß haben.

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