58. Tag: Busausflug ins Yarra Valley
Und immer wenn wir lachen, stirbt irgendwo ein Problem
Auf einer langen Reise in unbekanntes Gebiet kann eine ganze Menge schief gehen.....und zwar aus Sicht der Tourteilnehmer wie auch aus Sicht der Reiseleiter - was sich nicht zwangsläufig decken muß.
Es gibt Tage, an denen ist der Campingplatz suboptimal oder der Stadtführer kann kein Deutsch oder ein Fahrzeug muß zur Reparatur oder ein Teilnehmer wird krank oder das Wetter läßt zu wünschen über oder einfach alles zusammen. Wir brauchen häufig gute Nerven, eine gehörige Portion Selbstdisziplin, müssen leidensfähig sein und ertragen manche Menschen einfach leichter, indem wir sie als mutige Laune der Natur akzeptieren.
So sind wir jeden Abend dankbar, wenn der Tag zu unserer und zur Zufriedenheit der Reise-Teilnehmer verlaufen ist. Heute erlebten wir ein prall gefülltes Programm bei unserer Fahrt ins Yarra Valley. Die bekannte Weingegend in der Nähe von Melbourne sollte bei vier Weinproben und einer Chocolaterie-Besichtigung erlebt werden.
Das Wetter war saumäßig, kalt und regnerisch aber immerhin funktionierte im Bus das Mikrofon und Frank aus Deutschland machte seinen Job als Weinführer recht ordentlich. Bei Dominique Portet, einem französischen Winzer in neunter Generation, erwartete man uns bereits im modernen Weinkeller.
Auch wenn wir uns in Europa unter einer Weinprobe ein Sitz-Event vorstellen, so waren doch alle angetan von der Atmosphäre und den ausgeschenkten Weinen.
Während die Herren ihre Gläser in einem Zug leerten, achteten die Damen beim Wein auf Farbe, Duft und Verhalten im Glas.
Das zweite Weingut auf unserer Tagesordnung präsentierte sich zwar in künstlerisch gestalteten Räumen und behauptete, die höchsten Auszeichnungen bekommen zu haben, überzeugte aber nicht mit dem Geschmack der Weine. Worüber sich der Reiseleiter in diesem Moment gerade freut, konnte im Nachhinein nicht mehr ermittelt werden. Vielleicht darüber, daß das Mittagessen ausgesprochen lecker war und dieser Part schon einmal als gelungen bezeichnet werden konnte.
Als drittes Weingut besuchten wir St. Hubertus Winery, eines der ältesten der Gegend. Hier spiegelte sich viel Freude in den Gesichtern unserer Reisegefährten und so durften wir
auch diese Verkostung als erfolgeich betrachten.
Über das vierte Weingut breiten wir den Mantel des Schweigens. In jedem Kirschkuchen findet man hin und wieder einen Stein.......man muß bloß aufpassen, daß man nicht darauf beißt. Bevor Kathrin sich an der lieblosen Aufmachung die Zähne ausgebissen hätte, fuhren wir lieber weiter zu der angekündigten Schokoladen-Verkostung.
Egal, was die Frage ist. Schokolade ist die Antwort!
In der Chocolaterie konnten wir beobachten, wie die Pralinen von Hand hergestellt werden. Dann begrüßte uns ein Weihnachtswichtel und ließ uns 12 verschiedene Schokoladensorten probieren.
Einige aus der Gruppe fühlten sich wie im Schlaraffenland.
Wie man diesen Fotos entnehmen kann, haben wir wieder einmal einen Tag erlebt, an dem ganz viel gelacht wurde. Carmens Geburtstagsfeier mußte dann zwar anstatt bei 30 Grad unter klarem Sternenhimmel leider im Fernsehraum des Campingplatzes stattfinden. Es fand sich aber eine lange Reihe Gratulanten ein, denen der Dauerregen und die frösteligen 18 Grad in diesem Moment ziemlich schnuppe waren.
Wir erlebten quasi die fünfte Weinverkostung des Tages und saßen noch lange zusammen, denn wenn einer eine lustige Geschichte erzählt, dann fallen allen anderen auch noch die absurdesten Sachen ein.
Lachen ist schließlich das beste Bauchmuskeltraining!
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