Endlich wieder freie Sicht und trockenes Klima
In der Nacht hatte es noch leicht geregnet, morgens waberten dichte Nebelschwaden durchs Camp. Das konnte ja heiter werden! Wir waren schon ganz unglücklich, daß die vor uns liegende landschaftlich wunderschöne Strecke wohlmöglich ihren Charme nicht würde ausspielen können. Doch dann hatten wir den Tag auf unserer Seite: Kaum war der Campingplatz verlassen, färbte sich der Himmel blau durchsetzt mit einigen Wölkchen.
Die Strecke führte durchs Hochland vorbei an den berühmten kreisrunden Auswaschungen des Blyde River Canyons und seiner beeindruckenden Schlucht. Nach der Fahrt über den Abel Erasmus Pass breitete sich der schlammig rotbraune Olifants River vor uns aus. So weit so gut.
Zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits bei mehreren Fahrzeugen zum Frühstück die Stromversorgung wieder herstellen müssen und von unterwegs einige Telefonate getätigt, um unseren Mechaniker zu informieren, daß ein Wohnmobil mit abgefallenem Frischwassertank auf der Strecke liegt. Da wir unseren Howard nicht erreichen konnten, versuchten wir, über andere Teilnehmer Kontakt mit ihm aufzunehmen, was zunächst nicht gelang.
Es stellte sich heraus, daß Howard nicht etwa eine überlange Dusche nahm, sondern noch im Camp mit dem Reifenwechsel an einem Fahrzeug beschäftigt war. Ein Teilnehmer war beim Verlassen seines Stellplatzes zu weit nach links vom Weg abgekommen und hatte sich die Seite der Reifendecke aufgeschlitzt. Wie gut, daß der Mechaniker zur Stelle war. Nachdem eine Werkstatt in Graskop den mitgelieferten Mantel auf die Felge aufgezogen hatte, war das Fahrzeug wieder mit einem Ersatzreifen ausgestattet.
Dann löste Howard auch noch das Wassertank-Problem mit einer Menge Improvisationskunst. Als dies erledigt war, konnten alle entspannt weiter fahren.
Irgendwann erreichten wir den Krügerpark. Die Reisegefährten waren absolut begeistert von den ersten Tiersichtungen. Elefanten, Giraffen, Kudus, Flußpferde, Hyänen und Springböcke in freier Wildbahn! Unvergessene Momente!
Wir Reiseleiter freuten uns über das wie immer großzügige Platzangebot in Satara, unserem Übernachtungs-Camp. In Graskop hatte Hans-Hermann im Regen gestanden, um die Ankömmlinge einzuweisen, da wir sonst nicht alle untergebracht hätten. Heute nun konnte jeder frei wählen - und was passierte? Man hätte einen Film drehen können. Mehrere gleich aussehende Wohnmobile kreisten und kreisten und wußten nicht, wo sie am besten einparken sollten. Das war ein Schauspiel!
Überhaupt war es ein ereignisreicher Tag, denn ein Teilnehmer wurde von den Rangern von der Straße geholt und zum Camp eskortiert, weil er leider die vorgegebene letzte Einfahrtzeit nicht beachtet hatte. Eine Hand mußte in Satara nach Sturz bandagiert werden, ein Unfallbericht wegen abgefahrenen Spiegels einer Fremdperson verfaßt werden, medizinischer Beistand war vonnöten. Das Reiseleiter-Mechaniker-Team war in vollem Einsatz und sitzt nun bei Vollmond unterm Sternenhimmel und lauscht dem Löwengebrüll, das zwischen dem Zirpen der Grillen immer wieder vom leichten Wind heran getragen wird.
Mögen die nächsten Tage im Krügerpark allen viel Freude bringen und wenig Verdruß....und jetzt ist Schluß!
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