Mittwoch, 03. April 2013

Ruhetag: Merzouga, sonnig, Sandsturm, 30 Grad

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Viel hatten wir uns vorgenommen für den sogenannten Ruhetag. Fotos wollten wir schießen von Jeepausflügen durch die Wüste und Dromedar-Reitstunden im Sonnenuntergang. Für die ganz Mutigen sollte es eine Wüstenübernachtung im Berberzelt geben oder eine Fahrt mit dem Quad durch den tiefen Sand und für die Frühaufsteher einen Spaziergang in die Dünen.

Am Abend hätten wir wieder die Qual der Wahl gehabt - welche Bilder sollen wir zeigen? Wir machen es kurz: Heute gibt es fast nur Dünenbilder (davon allerdings umso mehr!). Außer der fantastischen Sonnenaufgangs-Wanderung fielen nämlich alle anderen Aktivitäten einem heftigen Sandsturm zum Opfer, der zur Stunde immer noch wütet.

Fast alle Reiseteilnehmer kamen pünktlich aus den Federn und versammelten sich um 5 Uhr morgens bei tiefer Dunkelheit um unseren Führer Zaid. Der brachte uns im schwachen Licht der Sterne zur großen Düne. Das gesamte Erg Chebbi ist 22 Kilometer lang, 5 Kilometer breit und bis zu 150 Meter hoch. Die Höhe spürten wir beim Aufstieg als uns die Puste wegblieb.

Das war nicht schlimm, denn wir waren beim Anblick dessen, was uns hinter dem Kamm erwartete, einfach nur sprachlos. "Es gibt tausend Arten von Lärm aber nur eine wirkliche Stille!"

Wir setzten uns ganz oben auf die Düne und harrten der Dinge.

Von Minute zu Minute wechselte das Licht. Zauberhafte Pastelltöne wurden nach und nach kräftiger.

Und dann endlich kam der große Auftritt: Tattatata! Die Sonne schob sich majestätisch über die Dünenkämme.

Alle schauten gebannt zu . . . . . .

Hans-Peter lief ihr entgegen. Getreu der Chinesischen Weisheit: "Wende Dich stets der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter Dich!"

Bald waren seine Fußstapfen das einzige, was von ihm übrig war. Aber verlaufen konnte sich niemand. Außerdem trieb ihn der Appetit auf ein gutes Frühstück zurück ins Camp.

So weit so gut! Gegen Mittag setzte ein Sandsturm ein, der die Sonne verdunkelte und alles, was nicht sicher verstaut war, gleichmäßig panierte. Wir harrten zunächst im Inneren der Wohnmobile aus. Da sich keine Fenster öffnen ließen (zumindest war es nicht ratsam!) fühlten sich die 30 Grad im Schatten in den Mobilen wie eine 90 Grad - Trockensauna an.

Am Nachmittag versammelten sich alle nach und nach im Café des Campingplatzes, sonst hätten wir wohl einen Hitzschlag erlitten. So aber zeigte Hans-Hermann seine Filmmitschnitte von unserer orientalischen Improvisations-Hochzeit und die Schwarzafrika-Präsentation, an der er schon eine ganze Weile gearbeitet hatte. Auch so kann man einen Sandsturm überleben.....


 

 

 

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