Heute konnten wir erfahren, warum Sansibar diesen Beinamen hat. Beim Besuch einer Gewürzfarm staunten alle über die Vielfalt der Pflanzen auf engem Raum. Eine Nelkenplantage hatte zuvor noch niemand von uns gesehen. Lediglich die staatlichen Stellen Tansanias dürfen Nelken ausführen und machen damit einen großen Gewinn. Auf versuchten Nelkenschmuggel steht eine hohe Gefängnisstrafe.
Wir lernten die Pflanzen kennen, an denen die uns bekannten Gewürze wachsen. Unser deutschsprachiger Guide Mohammed zeigte uns alles vom Pfefferbaum über die Ingwerwurzel bis zum Zimtbusch. Wir sahen Curcumafelder und Cardamonblüten und durften schmecken, riechen und raten. Daß Muskatnüsse ein rotes Netz um sich haben und die Früchte der Jackfrucht nur mit heißen Messern geschnitten werden können, waren nur einige der Besonderheiten, die wir erfuhren.
Die Sternfrüchte mußten natürlich auch probiert werden ebenso wie Kakaosamen und Kokosnussmilch.
Besonders beeindruckt hat uns ein riesiger Mahagonibaum
Immer wieder staunten wir über unbekannte Blüten und Früchte. Der "Lippenstiftbaum" zeigte eine ganz besonders intensive Farbe.
Die Arbeiter dieser riesigen Plantage wohnen auf dem Gelände und unser Weg führte uns durch ihre kleine Häuseransammlung. Auch in eine Koranschule konnten wir einen Blick hinein werfen. Silvia hatte nur ein einziges Bonbon in ihrer Handtasche und schenkte es dem "Nachzügler". Manchmal hat es auch Vorteile, zu spät zum Unterricht zu kommen. Natürlich müssen vor Betreten des Gebäudes die Schuhe ausgezogen werden . . . .
Die Kinder sind es nicht gewohnt, Fremde zu treffen. Deshalb muß man beim Fotografieren behutsam vorgehen. Wenn man ihnen ein Lächeln und eine freundliche Geste schenkt, dann winken sie meist zurück.
Nach all dem Wandern im Gewürzwald freuten wir uns auf das landestypische Mittagessen, das in einem Privathaus serviert werden sollte. Wir waren gespannt, was uns erwarten würde. Die Hausherrin hatte sicherlich den ganzen Vormittag damit zugebracht, alles vorzubereiten.
Gegessen wurde auf dem Boden sitzend allerdings hatten sie für uns Europäer extra Messer und Gabel bereit gelegt. Natürlich wurden auch hier als erstes die Schuhe ausgezogen.
Man reichte warmes Wasser zum Hände waschen und dann konnten wir uns an Fisch, Reis, Soße, Kochbananen und Maniok satt essen.
Nach dem wirklich schmackhaften Essen erlaubte uns die Köchin, die übrigen Räume ihres Wohnhauses zu besichtigen. Wir waren verblüfft, in der guten Stube sogar einen Fernseher vorzufinden und im "Flurbadezimmer" eine Regenwasseraufbereitungsanlage . . . . .
Allerdings waren wir zuletzt doch froh, die Küche nicht vor dem Essen gesehen zu haben. Gekocht wird mit Holzkohle und zwar auf dem Boden.....was hatten wir auch anderes erwartet?
Heute Abend gehen wir noch gemeinsam in ein Fischlokal in der Altstadt und dann stürzen wir uns ins Nachtleben der Insel . . . . . . . bis morgen!
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