36. Tag / 18. Fahretappe: Key West - Everglades City 339 Kilometer
Durch die Everglades gen Westen
Bei tiefhängenden Wolken und heftigen Regengüssen fiel der Abschied von den Florida Keys nicht schwer. Wir hatten eine schöne Zeit verbracht auf den Koralleninseln aber nun wollten wir wieder weiterziehen.
Zunächst einmal ging es zurück über die vielen Brücken aufs Festland. Von dort aus fuhren wir durch ländliches Gebiet mit vielen Palmen und bestellten Feldern.
Ein paar Besonderheiten der Amerikaner können wir auf diesem Wege wieder einmal erklären. Die Ampeln hängen oft in der Mitte der Kreuzung, häufig quer. Trotzdem muß man natürlich weit vorher anhalten - aber das ist zunächst ungewohnt. Inzwischen haben wir uns selbstverständlich daran gewöhnt. Die Schilder zeigen meist nicht die Ortschaft an, wohin die Straßen führen, sondern eine Nummer und eine Himmelsrichtung.
Man muß sich also vorher orientieren, auf welchem Highway man fahren möchte und ob das Ziel im Norden oder Süden liegt. Wobei uns die Navis die Arbeit im Großen und Ganzen abnehmen. Wir fuhren zunächst die 997 in nördliche Richtung, bevor wir nach Westen auf den Tamiami Trail abbogen. Diese Straße führt mitten durch Indianer-Gebiet und durch die Everglades.
Was die weltberühmten Everglades sind, ist schwer zu erklären. Es ist eine Art tropisches Marschland, das vom Pa-hay-okee durchflossen wird - dem gräsernen Gewässer - wie ihn die Indianer nennen. Die Quelle des Flusses ist in Mittelflorida, er ist 60 Kilometer breit aber nur durchschnittlich 15 cm tief, so daß die Fließgeschwindigkeit ganz gering ist und kaum freie Wasserfläche zu sehen ist, weil alles mit Gras bewachsen ist.
Entlang unserer Strecke verlief zusätzlich ein kleiner Kanal und überall um uns herum war Alligator-Land.
Hinweisschilder entlang der Straße kündigten aber nicht nur Reptilien an, sondern auch Raubkatzen. Wir hielten die Augen aufmerksam offen....
Und tatsächlich bewegte sich ab und zu etwas am Straßenrand im Wasser. Ob das wohl ein Alligator ist?
Bei genauerer Betrachtung lagen da mehr als ein Reptil herum und sperrten schon mal erwartungsvoll das Maul auf.
Wenn man diese Kaltblüter so lauernd im Wasser liegen sieht, möchte man ihnen nicht UNBEDINGT beim Spaziergang im Gebüsch begegnen.
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Aber im Auto fühlten wir uns sicher und fuhren wie die Einheimischen tapfer an ihnen vorbei.
Dann kamen wir noch an einem ganz besonderen Krokodil vorbei. Ob wir hier nicht noch einmal anhalten sollten? Ein Alligator-Trainer zeigte sich mutig und erklärte uns die Eigenschaften und besonderen körperlichen Fähigkeiten dieser Ureinwohner Floridas hautnah.
Na, was der kann, kann ich auch.....dachte der Herr Reiseleiter und nahm den kleinen Bruder des Riesenalligators auf den Arm.
Allerdings hatten ihn die ringsherum angebrachten Hinweisschilder etwas stutzig gemacht und so ließ er dem Schmusetier lieber ein kleines Band ums Maul legen - sicher ist sicher.
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Morgen wollen wir mit der gesamten Gruppe diese Mutprobe machen, nachdem wir mit einem Airboat mitten durch die Everglades gedüst sind. Wie man sieht, wird es uns nicht langweilig! Doch gegen Abend nach der Fahrerbesprechung werfen wir wieder einen besinnlichen Blick zurück auf den Tag und freuen uns auf den nächsten. Wir übernachten in einer kleinen Marina und sind nun seit fünf Wochen miteinander unterwegs.
Schön war's bisher!
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