66. Tag / 36. Fahretappe: Avila bei Morro Bay - San Francisco 440 Kilometer
Auf einer der Traumstraßen dieser Welt
Unsere bisher schönste Strecke liegt hinter uns. Man müßte sie glatt noch einmal in die Gegenrichtung fahren, so bezaubernd war die Küstenstraße, auf der wir heute den Pazifik immer in Reichweite hatten. Zugegeben, im Ziel waren wir ganz schön erschöpft von so vielen Kurven und Bergauf- und Bergabfahrten. Nicht nur die Fahrer waren erschöpft, sondern auch die Beifahrer vom bloßen Schauen und Staunen. So viele Eindrücke mußten verarbeitet werden.
Kaum losgefahren, schlug unser Roadbook eine Pause vor. Direkt am Strand war ein großer Parkplatz und dort sollte man angeblich Seeelefanten sehen. Große Hoffnungen machten wir uns nicht, daß diese massigen Tiere sich ausgerechnet dort aufhalten würden, wenn wir vorbeikommen. Aber gerade ausgestiegen vernahmen wir dumpfe Brüll-Laute und dann konnten wir unseren Augen kaum trauen.
Einige von den Meeres-Kolossen kämpften und tobten miteinander in der Brandung. Wir konnten uns fast nicht aufraffen, weiterzufahren. Ein beeindruckendes Schauspiel!
Langsam aber sicher ging die Fahrt nun in die Berge. Beim Start am Morgen hatte noch dicker Nebel über dem Meer gehangen. Bald aber kam die Sonne durch und tauchte die Landschaft in ein wunderbares Licht.
Wir waren bei jeder Kurve aufs Neue gespannt, was sich uns dahinter bieten würde.
Von den mehreren Hundert Fotos, die wir gemacht haben, zum Teil unter halsbrecherischen Verrenkungen aus dem Wohnmobil-Fenster heraus, wollen wir hier einfach ein paar stellvertretend zeigen. Die ganze Schönheit der Natur kann sowieso nur das menschliche Auge selbst erfassen.
Unsere kleine Reisegruppe traf sich dabei in wechselnder Besetzung immer wieder. Manchmal überholte der eine, dann hielt der andere an einem Aussichtspunkt zum Fotografieren.
Abends versicherten wir uns gegenseitig, daß der Highway No. 1 tatsächlich der schönste Streckenabschnitt der gesamten bisherigen Reise gewesen ist.
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Als Sahnehäubchen gab's noch den "17-Mile Drive" dazu. Dieses schmale, kurvige, Küstensträßchen über die Halbinsel Monterey erschien als ob es zu einer anderen Welt gehört. Hier wird hauptsächlich Golf gespielt. Auch die US Open werden auf diesen Golfplätzen ausgetragen. Alles wunderschön angelegt, überall Villen, Gärten und Hotels und dazwischen Strand, bizarre Bäume und zerklüftete Felsenküsten. Die "Lone Zypress", die einsame Zypresse, steht schon seit 250 Jahren auf ihrem Felsen und trotzt allen Pazifikstürmen.
Auch hier waren wir fasziniert von der Natur und ihrer Tierwelt, denn auf dem berühmten "Bird Rock" wohnen zahllose Kormorane, Pelikane und Seelöwen friedlich beieinander.
Was für ein Tag! Am späten Nachmittag trafen wir uns alle auf dem Campingplatz in San Francisco wieder. Viel Zeit bleibt nicht, die Eindrücke zu verarbeiten, denn mit der Stadtführung durch "Frisco" wartet morgen ein weiteres Highlight auf uns.
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