Einen Schuß Wüste braucht der Mensch - um des Glücks der Oase willen. 

Unaufhörlich rollen wir jetzt gen Süden. Einmal am Persischen Golf stehen, das ist unser aller Ziel. Manchmal fragt man sich allerdings, welche Richtung man einschlagen soll. Wenn wir unsere Navis und die Koordinaten im Roadbook nicht hätten, wären wir aufgeschmissen. 

So aber landen wir wieder einmal in der Wüste und können sicher sein, daß wir auf dem richtigen Weg sind.

Karges Land, raue Schönheit!

Entlang des Weges ziehen immer wieder Karawansereien unsere Blicke auf sich. Die uralten Rastplätze, die Mensch und Tier Schutz gewährten, sind zum Teil aufwendig restauriert, zum Teil im Originalzustand.

Für die Tour-Teilnehmer bieten sie immer wieder Gelegenheit für ausgedehnte Pausen und Fotomotive.

Nachdem wir sanft über zwei Pässe bis auf 2600 Meter geklettert sind, rollen wir nun in Richtung Meer wie es die Flüsse tun. Einige dieser Flüsse und Bäche erschaffen wunderbare Oasen in der heißen Wüstenlandschaft.

Je weiter südlich wir kommen, desto mehr prägen Palmen das Bild. Desto größer werden die Urlaubsstimmung und die Vorfreude aufs Meer.

Unsere drei Jungs im zweiten Teamfahrzeug wollen noch Besorgungen machen für das für morgen angekündigte Picknick am Strand. Sie haben einen speziellen Nachtisch im Kopf - ob die Dattelpalmen wohl ein paar Früchte abwerfen wollen?

Es tut sich nichts. Also besser gleich zum Dattelmarkt gehen, auf dem das „Brot der Wüste“ - wie diese Frucht genannt wird - in vielen Varianten angeboten wird. Schnell werden ein paar Sorten abgewogen und das

Dessert ist bereit.

Wir übernachten heute in der Nähe von Haji Abat in einem Eukalypthus-Wäldchen und werden von Su begrüßt.

Die Temperaturen werden jetzt kontinuierlich steigen, je näher wir dem Meer kommen bei zunehmender Luftfeuchtigkeit. Daher sind wir ganz dankbar, daß wir heute Nacht bei 30 Grad trockener Wärme und

angenehmer Frische von den Bäumen noch eine Eingewöhnungsphase zugestanden bekommen, bevor morgen die volle Dröhnung auf uns zukommt.

Bei den guten Straßenverhältnissen waren die gut 300 Kilometer heute schnell bewältigt. Daher freuen sich alle über einen entspannten Nachmittag im Schatten.

Nach dem abendlichen Meeting hält Sirous den versprochenen Sprachkurs „Persisch für Anfänger“ ab. Wir wissen jetzt, wie wir uns bedanken und Menschen begrüßen und verabschieden können. Auch die Zahlen in Landessprache sind nützlich zum Einkaufen und Bezahlen.

Foto des Tages: „Telefonseelsorge“ 

Was aussieht wie Werbung am Straßenrand ist die Telefonnummer des Geheimdienstes. Abgebildet sind die beiden Religionsführer des Irans, Ajatollah Chomeini und sein Nachfolger im Amt seit fast 30 Jahren Ajatollah Chamenei. Man möge bitte anrufen, wenn man etwas Verdächtiges sieht wie etwa einen Syrer mit langem Bart und Sprengstoffgürtel. Die Nummer sollte man immer zur Hand haben!