Middelburg - Graskop: 247 Kilometer
Durch die Drakensberge zum Blyde River Canyon
Langsam fahren wir immer tiefer hinein in die afrikanische Landschaft wie wir sie kennen und lieben - inklusive Schlaglöchern und unbefestigten Seitenstreifen. Nach einem letzten kurzen Stück Autobahn überquerten wir ein kleines Flüßchen mit vielversprechendem Namen und dann fühlten wir uns so richtig angekommen in Afrika.
Dazu gehören auch Warnschilder mit der Aufschrift "Potholes", deren Sinn sich jedem bald erschließt auch wenn er kein Englisch versteht. Die zum Teil recht tiefen Schlaglöcher zwangen uns zu gemäßigter Fahrgeschwindigkeit, denn ein Ausweichen zur Seite bei Gegenverkehr bot sich auch nicht so wirklich an.
Diese Strecke hatten wir noch vom letzten Jahr in lebhafter Erinnerung, als wir 50 Kilometer lang ein nervenaufreibendes Hole-Hopping machen mußten. Heute nun war zu unserer großen Überraschung die Straße einfach mal gesperrt, denn über einen unendlich lang erscheinenden Abschnitt waren tatsächlich Baumaßnahmen im Gange, so daß wir mit unseren Wohnmobilen gezwungen waren, eine Nebenstrecke zu befahren.
Dabei ging es munter durch unkalkulierbar tiefe Gewässer und über Schlammpisten, die unseren sauber übergebenen Wohnmobilen bald einen authentischen Afrika-Look verliehen.
Die Siedlungen am Wegesrand zeigten uns, daß hier Menschen wohnen, von denen die meisten zu arm sind, um sich ein Auto leisten zu können. Wahrscheinlich ist die Straße daher in einem solchen Zustand.
Nach holpriger Fahrt gelangten wir in eine etwas größere Stadt, nach Mashishing. Ab da war der Asphalt wieder durchgängig und wir konnten uns über das traumhaft schöne Panorama der Drakensberge freuen.
Kurz vor unserem heutigen Tagesziel gaben die Mac Mac Falls Gelegenheit für einen netten Zwischenstopp. Nach einem kleinen Spaziergang kann man von einem Aussichtspunkt aus sehen wie der Mac Mac River zweigeteilt 65 Meter in die Tiefe stürzt.
Um einiges tiefer ist der Canyon in den die Badegäste unseres Übernachtungsplatzes vom Pool aus hinunterschauen. Kalle ließ sich von den 22 Grad Wassertemperatur und aufziehenden grauen Wolken nicht von diesem Vergnügen abhalten.
Allzu lange konnte er aber nicht verweilen, denn pünktlich zur nächsten Party wurde er in unserem Kreis mit Weinglas und Roadbook erwartet. Die Fahrerbesprechung war nämlich wieder einmal feucht fröhlich, da Gisela zu ihrem Geburtstag nicht nur selbst gebackenen Kuchen und Kekse aus Deutschland im Koffer am Zoll vorbeigeschmuggelt hatte, sondern auch noch ein paar Flaschen Sekt in der Runde ausschenkte. Jochen - ganz Kavalier - hatte unterwegs in den Drakensbergen angehalten, um für Gisela einen traumhaften Blumenstrauß aus weißen Lilien zu pflücken. So schön kann Geburtstag in Afrika sein!
Die Fahrerbesprechung fiel dann auch prompt etwas länger aus, zumal wir morgen in den Krügerpark einfahren werden und den Reiseteilnehmern viele Fragen im Kopf herum gingen, die alle geklärt werden mußten.
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