Ruhetag am Palmenstrand
Ein Tag zur freien Verfügung wurde von allen heute gern angenommen. Unser Bus hatte tatsächlich gestern pünktlich am Flughafen auf uns gewartet und uns in "nur" zwei Stunden zum Campingplatz gebracht, inklusive Fährüberfahrt.
Das Problem war dabei nicht die Zeit, die dieser Transfer dauerte, sondern das Transportmittel. Es handelte sich nämlich um einen dieser in Afrika weit verbreiteten Schrottbusse mit zerschlissenen Sitzen und nicht mehr vorhandener Federung, die gern als Sammeltaxis eingesetzt werden. Um möglichst viele Passagiere mitnehmen zu können, müssen findige Menschen den Innenraum neu gestaltet und mit 12 Sitzen ausgestattet haben, wo ursprünglich höchstens sechs waren.
Wir Zwölf quetschten uns hinein mitsamt unseren etwa 38 Gepäckstücken. Hinzu kam der Fahrer und seine beiden "Assistenten", die irgendwie freischwebend über dem Teil des Gepäcks kauerten, das nicht unsere Beine abschnürte, weil wir es auf dem Schoß hielten.
Wie sich herausstellte waren die Assistenten Brüder und der Fahrer ihr Cousin. Sie erzählten fröhlich, daß ihnen der Bus (wenn man dieses Gefährt denn überhaupt so nennen kann) gemeinsam gehöre und man sich gegenseitig helfen würde. So besorgte einer der Brüder zwischendurch die Fähr-Tickets und der andere überzeugte den Aufseher der Fähre, daß seine Fahrgäste zu müde seien, um auszusteigen, wie es die Vorschriften eigentlich fordern.
Bei weißen Menschen wird dann schon mal eine Ausnahme gemacht. Für uns bedeutete es zwar, daß wir nach zwei Stunden Stillsitzen in der jeweiligen Position unsere Beine gar nicht mehr spürten, andererseits hätte der Prozeß des Entknotens und wieder neu Zusammenfaltens unserer Körper, um uns erneut in diese Blechbüchse zu manövrieren, die Gesamtfahrzeit nochmals erheblich verlängert.
Als wir um kurz vor Mitternacht vor dem verschlossenen Tor des Campingplatzes eintrafen, dauerte es zehn unglaublich lange Minuten, bis der Wächter - der zunächst ohne Schlüssel erschienen war - den Manager geweckt hatte, damit dieser uns endlich aufschließen und erlösen konnte.
Wie gut, daß wir alle von der schwülen Hitze völlig ausgetrocknet waren - nicht auszudenken, wenn jemand von den hinteren Bänken zwischendurch nach einem Toiletten-Stopp verlangt hätte!
So aber kamen wir alle müde und doch zufrieden auf dem Campingplatz an und konnten unsere vertrauten Wohnmobile wieder beziehen. Der eine oder andere setzte sich mit einem Kaltgetränk noch an den Strand und ließ den Tag gemächlich ausklingen.....wohl wissend, daß heute ein Ruhetag auf ihn warten würde.
Und so schliefen wir alle einmal genüßlich aus, wuschen unsere Wäsche und entspannten bei langen Strandspaziergängen.....bis zum nächsten Regenschauer. Noch immer wechseln sich sonnige Abschnitte mit heftigen Regengüssen ab!
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