Sonntag, 06.11.11

 

Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach

Wie man immer wieder sehen kann, geht es uns nicht schlecht. Wir backen Kuchen und werden zu alkoholischen Schlückchen eingeladen, wir verdingen uns für unsere Leser als Testesser in Straußwirtschaften oder werden gar in wildfremde Cafés entsandt, um Strudel oder Omas Torte zu verspeisen und dann lassen wir das Ganze auch noch auf der Saunaliege sacken.

Manchmal spricht dann so ganz leise das schlechte Gewissen aus dem Off und das Gedächtnis projiziert Bilder in den Kopf aus längst vergangenen Tagen beim Zieleinlauf des Hamburg-Marathons oder beim Überqueren der Bosporusbrücke zusammen mit vielen Tausend anderen Laufverrückten.

Und dann kommt die Erinnerung daran, daß es eigentlich noch gar nicht so lange her ist, als wir jeden Tag nach Dienstschluß unsere Jogging-Runde drehten. Ja, vor zwei Jahren, da hatten wir auch noch Zeit. Jetzt - ohne 8 Stunden Dienstzeit - sind die Tage irgendwie kürzer geworden. Für ein Sportprogramm bleibt einfach keine Zeit mehr....
Sicher, wir wandern, wir machen Stadtbesichtigungen, wir radeln. Aber wenn man ehrlich ist, bringt das fitnessmäßig nicht viel und gewichtsmäßig gar nichts.

Also haben wir heute wieder einmal dem Schweinehund auf den Schwanz getreten und sind schon vor dem Frühstück im Morgengrauen losgelaufen. Auch in unbekannter Gegend kann man sich meist an Walking-Rundwegen orientieren, die immer häufiger gut beschildert werden. (Auch das ist also kein Grund, NICHT zu laufen!)

Bei dichtem Nebel ging es auf den Rößberg. Sogar ein Reh lief uns direkt vor die Füße. Und wie immer war es einfach nur TOLL. Diese Ruhe der Natur und das Gefühl, etwas für den Körper getan zu haben. Warum macht man das nicht öfter?

Zugegeben: Als wir noch eine feste Wohnung hatten, war es schon einfacher. Wir kamen nach dem Lauf direkt durch den Keller ins Haus und stopften die verschwitzten Klamotten gleich in die Waschmaschine. Jetzt muß man die taunassen Sportschuhe irgendwo trocknen und die Laufsachen mit Hand waschen und aufhängen. Bei dem Altweibersommersonnenwetter, das nach Auflösung der Nebelfelder heute herrschte, ist das kein Problem aber der feuchte Winter ist dennoch im Anmarsch. (Zugegeben, diese Erkenntnis kommt wieder reichlich spät. Immerhin liegt der Sommer gerade erst hinter uns.)

Aber Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Vielleicht können wir ja demnächst den Schweinhund öfter mal wegsperren.
Ansonsten haben wir den Tag genutzt, um die wunderschönen Bilder und Eindrücke, die immer noch in unserem Kopf herumschwirren, in einem Pfalz-Reisebericht zu verarbeiten.

Hier geht es direkt zum Bericht →

Ach ja, und dann haben wir natürlich wie immer ein „Bild der Woche" zusammengestellt.

Das Foto hat uns Holger aus Bad Soden zugeschickt, der Kathrin dabei erwischte, wie sie in der Moschee des Schwetzinger Schloßparks versuchte, das Deckenmosaik mit der Kamera in die richtige Perspektive zu setzen.


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