Krügerpark Camp Letaba - Camp Satara: von 70 Kilometer bis.......
Auf Pirschfahrt!
Heute hatte jeder Reiseteilnehmer eine andere Kilometerzahl auf dem Tageszähler und eine andere Ausbeute an Tiersichtungen und entsprechenden Schnappschüssen vorzuweisen. Abends tauschten wir uns aus und hatten Freude daran, daß alle zufrieden und glücklich von ihren Erlebnissen berichteten.
Jeder war seine eigene Route durch den Krügerpark gefahren und selbst bei gleicher Strecke war es großer Zufall, welches Tier einem gerade vor die Linse lief. So gab es im Übernachtungscamp eine Menge zu erzählen.
Um es vorweg zu sagen: Raubkatzen und Nashörner hat bisher noch niemand gesichtet. Wir arbeiten also weiterhin an den Big Five. Büffel und Elefanten können wir als Erfolg verbuchen - also müssen wir uns erst einmal mit Big Two begnügen.
Dafür sahen wir als erstes einen Lizzard im Wasser, den wir eigentlich später als Krokodil ausgeben wollten. Aber ob das geklappt hätte? Doch man kann sich ja auch an kleinen weniger "spektakulären" Tieren erfreuen. Besonders stolz sind wir auf die blaue Zunge, die unsere Kamera eingefangen hat. Und auch der Sattelstorch mit seinem Schnabel in den Farben der Deutschland-Flagge ist doch fotogen, oder?
Ein Stückchen weiter entlang des Letaba-Rivers hatten es sich Flußpferde gemütlich gemacht. Sie verbringen die heißen Stunden des Tages meist unter Wasser. Wir bedienen uns der Klimaanlage im Wohnmobil, um der afrikanischen Hitze zu trotzen.
Immer wieder kommen wir ganz nah an die Elefanten heran, die direkt vor unseren Fahrzeugen die Straße überqueren. Auch sie sind auf der Suche nach Abkühlung und machen sich auf den Weg zum nächsten Wasserloch.
Heute wollen wir einmal Bewohner des Krügerparks zeigen, die in der Berichterstattung meist im Schatten der großen Säugetiere stehen. Die elegante Kudu-Dame läßt sich ihr Fell von den Rotschnabelmadenhackern pflegen und Frau Wasserbock hat sich genau ein kreisrundes Fleckchen Schatten ausgesucht, in dem sie still stehen bleibt. Dann begegnete uns noch Familie Warzenschwein, bei denen man den Eindruck hat, daß die Natur ihnen ein paar hellbraune Haare auf den Rücken gepflanzt hat, damit sie aussehen wie Steppengras.
Nach so vielen Tiersichtungen gönnten wir uns eine ausgiebige Mittagspause im nächsten Camp, das auf unserem Weg nach Süden lag. In Olifants, benannt nach dem gleichnamigen Fluß, auf den die Aussichtsterrasse einen herrlichen Blick freigibt, suchten wir uns einen Schattenplatz, von dem aus man das Geschehen beobachten konnte.
Tatsächlich hatten sich ein paar Hippos aus dem Wasser gewagt und grasten zwischen den Steinen des spärlich fließenden Olifants.
Wasser lockt natürlich immer die unterschiedlichsten Tiere an. Die Wasserlöcher sind in unserer Karte eingezeichnet und so versuchen wir sie gezielt anzufahren, um nachzuschauen, wer da gerade vorbei kommt. In diesem Fall tranken Elefanten und Zebras friedlich vereint, während der Büffel und der Geier respektvoll Abstand halten und warten, bis sie an der Reihe sind.
Als wir irgendwann ganz wunde Augen vom Ausschau halten hatten, fuhren wir ins Übernachtungscamp und wurden von den anderen begrüßt, die teilweise schon Wäsche gewaschen und gekocht hatten. Marga und Horst war ein kleines Mißgeschick passiert, denn als sie vom Abwaschen zurück kamen, stellten sie erschrocken fest, daß ihre Wohnmobiltür verschlossen, der Schlüssel aber im Fahrzeug war.
Hier nun machte sich eine Neuerung bezahlt (im wahrsten Sinne des Wortes), denn der Kuga-Olaf hatte uns zum ersten Mal einen Mechaniker spendiert, der die gesamte Tour begleitet. Normalerweise sind wir Reiseleiter für solche "Notfälle" zuständig und für platt gefahrene Reifen, undichte Dachfenster und allerlei andere kleine Mängel, die im Verlauf einer Reise nun einmal auftreten und uns in der Summe viel Zeit kosten. Dieses Mal haben wir Howard - und den holte Marga schnellstens herbei. Ebenso schnell, wenn nicht schneller, hatte unser "Handyman", wie so ein Allround-Handwerker auf Englisch genannt wird, die Tür mit einem Schraubendreher elegant aufgehebelt. Das war Horst allemal ein Bierchen wert.
Während hier also Notfälle "bearbeitet" wurden, brutzelten nebenan die Steaks über der Glut. Unsere Tour-Teilnehmer haben mittlerweile Fahr- und Grillgemeinschaften gebildet und verstehen sich allesamt prächtig.
Und nachdem die afrikanische Sonne typisch blutrot untergegangen war und wir Reiseleiter uns an die schwierige Aufgabe machten, aus all den geschossenen Fotos die Bilder des Tages auszuwählen und wie gewohnt unseren Bericht für die Lieben daheim zu schreiben, hörten wir unsere Gruppe beim fröhlichen Beisammensein irgendwo in der pechschwarzen Nacht vor den Wohnmobilen sitzen. Sehen konnten wir sie nicht!
Und jetzt, wo sich der Bericht dem Ende entgegen neigt, liegen unsere Tour-Teilnehmer in den Betten (schließlich sollen sie ja früh wieder auf Safari gehen!) und wir sitzen noch immer draußen in der lauen afrikanischen Nacht und lauschen den Grillen. Schön ist's hier!
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