Donnerstag, 07. März 2013

Fahrtag: Almerimar - Marbella 229 Kilometer - Regen, Nebel, Wind, 3 Minuten Sonne - 16 Grad

Vom Regen in die Traufe
 

Gestern haben wir ja zum ersten Mal in Spanien so richtig heftiges Wetter erlebt. Nach der Sintflut am Morgen schien zwar auf der Mole in Almerimar für ein paar Stunden die Sonne, dafür erlebten wir einen heftigen und böigen Wind, wie wir ihn bisher noch nicht kannten. In der Nacht überlegten wir tatsächlich, ob wir umparken und hinter irgendeiner Hauswand Zuflucht nehmen sollten. Aber über diesem Gedanken schliefen wir dann doch wieder ein und überlebten die dunklen Stunden unbeschadet.

Dennoch beschlossen wir, nach dem Frühstück so schnell wie möglich das Weite zu suchen. Auch bot sich der wieder einsetzende Regen als Begleiter für einen Fahrtag an.

Trotzdem wollen wir nochmals den Stellplatz am Hafen von Almerimar ganz ausdrücklich empfehlen. Er liegt 7 Kilometer von der Autobahn entfernt (A7, Ausfahrt 409), hat eine schnurgerade (breite!) Zufahrt und nach exakt 14 Kreisverkehren - einer hübscher gestaltet als der andere - ist man schon da. 7,95 € inkl. Dusche, WC, V&E (Strom und WiFi extra) In der Umgebung sieht es laut Karte nach reizvollen Fahrradwegen aus, der Hafen ist hübsch, Wasserblick in alle Richtungen.....wenn da nicht dieser teuflische Wind und neuerliche Regen gewesen wäre, wir hätten die Umgebung sicherlich noch für Euch erkundet!

So aber zogen wir weiter und werden im Folgenden einige Fotos von unterwegs zeigen, damit all diejenigen, die hier noch nie waren, sich vorstellen können, wie die Gegend aussieht. Naturgemäß sind das keine tollen Aufnahmen durch die Windschutzscheibe bei Regen und Nebel. Aber Ihr seht exakt, was wir den ganzen Tag über gesehen haben.

Los geht's mit diesen Fotos der Sierra Alhamilla. Man sieht, daß man nichts sieht. Gut, daß die Leitplanken ihre blaue Farbe wenigstens durchschimmern ließen. Denn daran konnte man jedes Mal erkennen, wenn man über eine der unzähligen hohen Brücken fuhr, auf denen der starke Seitenwind uns zum Entschleunigen zwang.

 

In den Ausläufern der Sierra Nevada ist ein größeres Stück Autobahn noch nicht fertig, so daß man auf die Küstenstraße geleitet wird (N340). Im Hintergrund sieht man schon die Brückenpfeiler und wieder links und auch rechts oben in den Bergen die "Gewächshäuser" aus Plastikplanen, wo jede Fläche genutzt wird.

 

Die Straße wand sich um und durch die Berge und wenn die Sonne uns blauen Himmel und grünes Meer beschert hätte, dann wären es bestimmt auch ein paar nette Fotos geworden. So aber seht Ihr - wie gesagt - nur das, was wir heute gesehen haben.

 

Die Baukünste der Spanier sind phänomenal. Entweder kleben sie weiße Häuser dicht bei dicht in den Berg, so daß keine Lücke bleibt. Oder aber sie pflanzen die Küsten voll mit Hochhäusern, so daß man sich fragt, wieviel Zentimeter Strand pro Person übrig bleibt, wenn all die Appartements und Hotelzimmer zur Hochsaison belegt sind.

 

Irgendwann rollten wir auf Malaga zu. Der Himmel riß auf und wir konnten im Vorbeifahren einen Blick auf den Hafen und das Häusermeer erhaschen.

 

Das Foto von der Autobahn zeigen wir eigentlich nur, um wenigstens ein Bild mit blauem Himmel dabei zu haben. Außerdem demonstriert es, wie leer die Autobahnen hier meist sind. Und dann noch eine Aufnahme, die belegen soll, welche Künstler die Spanier auch auf dem Gebiet des Straßenbaus sind. Sie legen ihre Autobahnen direkt ans Meer - SAGENHAFT!

 

Nach einer interessanten aber auch anstrengenden Fahrt kamen wir auf dem Campingplatz "Cabopino" in der Nähe von Marbella an. Wie immer gestaltete sich die Platzsuche schwierig. Die recht kleinen Flächen sind terrassenförmig und meist ziemlich schräg angelegt, die Autobahn ist auf dem gesamten Gelände relativ laut zu hören, falls die Sonne scheinen würde, wären die vielen Bäume echte Schattenspender und überhaupt ist uns ein Wohnmobil-Stellplatz eigentlich lieber. Aber sie sind in Spanien nun mal rar gesät.

Daher entschieden wir uns für einen der wenigen Plätze, die vom Regen nicht total aufgeweicht und lehmig waren. Und von Schatten konnte heute sowieso keine Rede sein.

 
So Leute, das war in etwa unser heutiger Tag. Ab morgen soll es nun aber wirklich wieder sonniger werden. Vielleicht bleiben wir hier, um per Linienbus Marbella zu erkunden. Vielleicht ziehen wir auch weiter. Wir lassen uns selbst überraschen.....

Sich selbst zu überraschen ist, was das Leben lebenswert macht.

(Oscar Wilde)


 

 

 

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