Keetmanshoop - Fish River Cañon: 237 Kilometer
Durch die Karasberge zum Cañon Roadhouse
An Tagen wie diesen.......fragt man sich, was noch alles passieren wird. Helmut war heute ausnahmsweise der Allererste, der sich auf den Weg zum nächsten Ziel machte. Alle anderen waren dann mehr oder weniger zeitgleich abfahrtbereit, als Hans-Hermanns Blick auf unser linkes Hinterrad fiel. "Da müssen wir wohl erst einmal Reifen wechseln!" Ein Plattfuß hatte sich unbemerkt eingeschlichen.
Also halfen alle zeitgleich mit, dieses Hindernis aus der Welt zu schaffen. Wir hatten von der Vermietfirma sechs zusätzliche Reifen ohne Felge unter die Fahrzeuge montiert bekommen als Ersatz-Ersatz-Reifen. Fünf hatten wir bereits verbraucht und der eine, der noch übrig war, hing ausgerechnet bei Helmut unter dem Wohnmobil.
Also wurden Helmut und Ursel angerufen und gebeten, noch einmal zurückzukommen, um uns auszuhelfen - was sie natürlich umgehend taten. So wurde bei einem Reifendienst der Ersatz-Ersatz-Reifen auf die Felge gezogen und als Ersatz-Rad montiert.
Die anderen waren längst vorgefahren, Helmut und wir kamen nach Abwicklung des Reifentauschs irgendwann hinterher und rechneten nicht damit, den Rest der Truppe noch einzuholen. Doch bei einer langen Bergab-Geraden sahen wir die kleine Kolonne vor uns.
Was war geschehen? Bei Dieter leuchteten rote Lampen und der Motor hatte an Kraft verloren. Der Iveco ließ sich nur noch maximal bis 80 Km/Std. beschleunigen. Daher hatten die Besatzungen der anderen Fahrzeuge beschlossen, als Schutztruppe dabei zu bleiben bis zum nächsten Ort mit Tankstelle.
Als wir sie einholten, und auch von dem Problem erfuhren, blieben wir ebenfalls dabei. Unsere Reisegruppe verhält sich da wie eine Elefantenherde, die sich schützend um das schwächste Mitglied scharrt.
Der nächste Ort mit Tankstelle war gleichzeitig der nächste Ort überhaupt. Tankstellen sind rar und Städte gibt es auch nur selten in der Weite Namibias. Der in der Karte eingezeichnete Ort bestand hauptsächlich nur aus einer Tankstelle und nicht viel mehr - eine Werkstatt war nicht vorhanden.
Allerdings berappelte sich Dieters Motor zwischendurch wieder, so daß wir hofften, es könne sich um ein Filterproblem handeln und nicht zwangsläufig um einen defekten Turbolader.
Jedenfalls fuhren wir tapfer weiter unserem Ziel entgegen und hofften auf die Selbstheilungskräfte des Ivecos. Zumal auf den letzten 70 Kilometern wieder Piste auf uns wartete. Dafür war die Landschaft aber auch bizarr schön.
Allerdings kamen wir nicht weit, denn schon bald trafen wir auf einen hilflos am Straßenrand liegen gebliebenen Holländer, der es mit seinem Werkzeug nicht schaffte, seinen geplatzten Reifen zu wechseln. Wieder hielt die ganze Karawane an. Unsere Leute schafften es, dem Pechvogel aus der Patsche zu helfen und wir fragten uns, was denn heute noch alles passieren würde, bevor wir das Cañon Roadhouse erreichen.
Zum Glück riß dann die Pechsträhne ab und wir rollten ohne weitere Schäden auf dem Campingplatz in der Steinwüste des Fishriver Cañons ein.
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Das Roadhouse ist gleichzeitig Lodge und Restaurant und ein Eldorado für Oldtimer-Fans. Überall stehen die tollsten Rostlauben herum.
Da es nicht nur einsam, trocken und steinig ist, wie in einer Wüste, sondern auch heiß, freuten sich Henning, Willi und die anderen Reise-Teilnehmer natürlich über den erfrischenden Pool. Da waren alle Pannen vergessen!
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