Mithilfe des Stadtplans fanden einige Tour-Teilnehmer schnell den Trommelturm, der ebenfalls ein
Wahrzeichen von Xi‘an darstellt. Hier wurden früher Trommeln angeschlagen als Zeichen dafür,
daß die Stadttore geschlossen werden sollten.
In der Nähe des Trommelturms befindet sich der große Markt im muslimischen Viertel, der uns schon gestern Abend fasziniert hatte. Heute bei Tageslicht sah der sogenannte "Nachtmarkt" wieder anders aus als beim Bummel am Vorabend. Der Name stammt daher, daß auf diesem Markt bis tief in die Nacht reger Handel herrscht. Überall, wo es Märkte gibt, gibt es viel zu sehen, zu riechen, zu staunen. Im Handumdrehen ist man mittendrin im Geschehen.
Und mittendrin heißt in dem Fall richtig tief drin im Getümmel und Gewusel der Stände, Leute, Fahrräder, Mopedfahrer, Marktschreier und Duftnoten.
Der helle Wahnsinn, ein kulinarisches wohl geordnetes Chaos!
Während eine Chinesin verblüfft prüft, ob der wabernde Dampf um den angebotenen Joghurt heiß oder kalt bedeutet, werden nebenan Schafe zerlegt.
(Es handelt sich übrigens um flüssigen Stickstoff, der das Milchprodukt werbewirksam kühlt!)
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Wir brauchten eine Weile, um herauszufinden, was denn die krabbelig aussehenden Spieße darstellen. Fragen nützt schließlich nichts, wenn man die Antwort nicht versteht.
Ein paar bunte Bildchen klärten auf, daß es Krebse und Tintenfische sind, in die die Leute rings um uns herum so kräftig hinein bissen.
Unser Paul schreckte vor nichts zurück.
Mmmh, lecker!
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Auch Lammfüße waren weit verbreitet.
Hoch aufgestapelt konnte man sie an jeder Ecke in den unterschiedlichsten Garstufen erwerben.
Alles sah frisch und appetitlich aus.
Ein Himmelreich für alle, die experimentierfreudig sind.
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Auch für Nachtisch war gesorgt. Ein junger Mann zog und faltete, zog noch länger und faltete wieder. Die Produktion seiner Süßwaren war eine kräftezehrende und langwierige Angelegenheit. Spannend zuzuschauen!
Von all diesem bunten Warenangebot könnten wir natürlich noch viele Bilder zeigen. Ein Markterlebnis
live werden die Fotos nie vermitteln können.
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Wir mußten die Tintenkrabbenschafsfüße leider auslassen und haben nur bei den drei Hübschen noch länger zugeschaut, wie liebevoll sie Maultaschen zubereiteten.
Für uns war nämlich am Abend ein Maultaschenessen samt Showprogramm reserviert worden. Da sollte man besser hungrig erscheinen.
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Xi‘an ist die Hauptstadt der Maultaschen, die hier mit besonders viel Liebe hergestellt werden. Die Besonderheit ist, daß die äußere Form dieser gedämpften kleinen Teigwaren darauf schließen läßt, was sich im Inneren verbirgt. Die Täschchen mit Schweinefleischfüllung haben Schnauzen und Schweinsäuglein und diejenigen mit Fischfüllung erinnern verdammt an die Schleierschwänze im heimischen Aquarium.
Nachdem zum Abschluß auch noch süße Maultaschen in Walnussform gebracht wurden, konnte das Tanz- und Musikprogramm beginnen. Die bunten Kostüme und traditionellen Tänze aus der Tang-Dynastie
waren das I-Tüpfelchen auf einem gelungenen Tag. WOW!