Freitag, 07.10.11

 

Schreck am Morgen . . . . Letterbox vertreibt Kummer und Sorgen

Was kann an einem Wohnmobil eigentlich alles kaputt gehen? Über diese Frage sollten wir vielleicht einmal ein Buch schreiben. Noch vor dem Frühstück wollten wir Kaffee kochen - ist ja auch irgendwie die gängigste Reihenfolge. Aber der Wasserkocher versagte seinen Dienst obwohl die Netzleuchte eindeutig anzeigte, daß wir am 220 Volt-Stromnetz hingen.

Eine Fehlersuche ergab, daß der Wasserkocher nicht die Ursache war, sondern die Steckdose, die keinen Strom lieferte. Aber auch die Steckdose konnte nicht zur Verantwortung gezogen werden, da die anderen Steckdosen auch keinen Strom führten.

Das Problem lag also tiefer. Ganz unten unter unserem Staukasten befinden sich die Sicherungen. FI-Schalter war nicht rausgeflogen. Die übrigen Sicherungen konnten wir nicht beurteilen aber ein Anruf beim Phoenix-Techniker unseres Vertrauens, bei Mario Schürmann aus Nahe, ließ den Verdacht aufkommen, daß der Ladeautomat die Wurzel des Übels sein könnte. Auch der Spannungswandler funktionierte nicht mehr. Unsere 12 Volt-Versorgung ist zwar noch gewährleistet aber die Batterien lassen sich nun nicht mehr aufladen.

Wie immer passieren solche Dinge natürlich am Freitag und unsere Internet-Recherche brachte noch nicht einmal einen Wohnmobil-Reparatur-Service in der Nähe zutage. Außerdem hatten wir uns für heute mit vier anderen Letterbox-Enthusiasten zu einer gemeinsamen Suche verabredet. (Und überhaupt wollen wir eigentlich hier in Sankt Martin drei Wochen lang gemütlich stehen bleiben!) Verdammt, was tun?

Wir beschlossen, es so zu machen wie die Politiker, die viele Probleme einfach vertagen und beim nächsten Mal wieder auf die Tagesordnung setzen. Unser Strom-Problem haben wir übers Wochenende vertagt und lieber unsere 35. Letterbox gehoben. Tatsächlich haben wir mitten im Pfälzer Wald umgeben von liebenswerten Menschen zwischendurch gar nicht mehr daran gedacht, daß der Strom eigentlich aus der Steckdose kommt, nur bei uns eben nicht.

Schließlich waren wir viel zu beschäftigt. Erst mußten die Wegbeschreibung enträtselt und die Gradzahlen berechnet werden. Dann wurden die Grade im Kompaß eingegeben und zwar in mehreren gleichzeitig und erst als Einigkeit unter den Experten herrschte, wohin die Kompaßnadel zeigt, wurde an den Abzweigungen ein neuer Weg eingeschlagen.

Alles in allem führte diese Methode dazu, daß wir den Schatz unter einem Stein bergen konnten um uns dann stolz zum Finder-Gruppenfoto zu versammeln.

Unser Dank geht an Max, Britta, Solveigh und Jürgen, die uns erfolgreich von unserem kranken Phoenix abgelenkt haben. Falls jemand eine Idee hat, wie wir den Patienten heilen können - nur raus damit!


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