42. Tag / 29. Fahretappe: Fish River Canyon (NA) - Springbok (SA) 335 Kilometer
Abschied von Namibia
Nach dem beeindruckenden Besuch am Canyon hieß es nun Abschied nehmen von Namibia. Wir Reiseleiter stellten wieder den Wecker auf "mitten in der Nacht" und brachen bei Sonnenaufgang auf in Richtung Grenze, um dort auch die Frühaufsteher unter den Reiseteilnehmern in Empfang nehmen zu können. Dazu mußten aber zunächst einmal die letzten 70 Kilometer Schotterpiste bewältigt werden.
Bei der Ausreise lief alles wie am Schnürchen, außer daß der Grenzbeamte Wochen vorher bei der Einreise allen Teilnehmern unterschiedliche Ausreisedaten in den Pass geschrieben hatte. Drei aus unserer Gruppe hatten dort sogar den Vortag als Ausreisetag vermerkt bekommen, was ihnen aber nicht aufgefallen war. Der relativ schlecht gelaunte Herr hinter dem Tresen erklärte uns, daß diese armen Seelen nun illegal im Land seien und das ziemlich unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Auf was man aber auch alles achten muß! Wir waren schließlich alle gemeinsam 22 Tage zuvor über die Grenze gefahren.
Glücklicherweise ließ sich das Dilemma mit ein paar guten Worten und der Versicherung, es beim nächsten Mal besser zu machen, lösen. Puuuuh! Gerade noch einmal gut gegangen. Auf südafrikanischer Seite lief dann auch alles glatt und schon bald rollten wir entspannt durch eine faszinierende Berglandschaft dem nächsten Übernachtungsplatz entgegen.
Das heißt nicht alle waren so wirklich entspannt. Heinz & Regina standen große Ängste aus, weil ihre Lenkung mehr und mehr Spiel bekam und sie hoffen mußten, es überhaupt bis nach Springbok schaffen zu können. Dort nahm sich unser Mechaniker der Sache an und fuhr mit Heinz in eine Werkstatt. Dazu muß man wissen, daß es sich ausgerechnet um Heinzis 65. Geburtstag handelte. Diesen hatte er sich wahrlich anders ausgemalt gehabt.
Die Werkstatt diagnostizierte akute Gefahr und mußte das defekte Teil zunächst bestellen. Das konnte dauern. Daraufhin wurde beschlossen, daß Heinz & Regina ihre Siebensachen packen und ihr Wohnmobil mit dem des Mechanikers tauschen. Dieser würde dann in Springbok warten, bis ein neues Fahrzeug aus Kapstadt geliefert wird. Nach dem ersten Schock über diese aufwendige Notlösung konnte die Geburtstagsparty aber doch noch steigen. Der Jubilar und seine Frau hielten abwechselnd kleine Reden und luden dann zu einem ganz besonderen Drink ein: Amarula Gold auf Apfelsaft - für uns alle neu!
Die fröhliche Runde feierte das Geburtstagskind und nach einer kleinen Ansprache, in der allerlei persönliche liebenswerte Schrulligkeiten über den Gastgeber ausgeplaudert wurden, und einigen weiteren Kaltgetränken hatte Heinz den Ärger mit der Lenkung bald vergessen.
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