Fahrtag 15: Silifke - Göreme 400 Kilometer
Kappadokien, wir kommen!
Nun haben wir das Mittelmeer hinter uns gelassen und sind scharf links abgebogen gen Norden. Bisher haben wir in unseren Berichten meist Fotos der wirklich beeindruckenden Landschaft der Westtürkei gezeigt. Heute wollen wir auch ein paar andere Eindrücke vermitteln.
Die großen Städte an der Mittelmeerküste haben alle ein relativ ähnliches Gesicht. Viele gleichförmige Neubauten, viele Rohbauten....die Stadtbevölkerung der Türkei wächst. Und jedes Haus hat außer seinen SAT-Schüsseln Solarzellen und Behälter zur Warmwasseraufbereitung. Man sieht, hier im Süden scheint die Sonne zuverlässig.
Eine andere Besonderheit, die uns aufgefallen ist, sind die Obststände an der Autobahn. Ob die Ränder der Schnellstraßen deshalb mit Stacheldraht gesichert sind, damit diese Straßenhändler sich nicht auf die Autobahn begeben? Helfen tut es nichts. Man ist hier erfinderisch und klettert mit Leitern drüber.
Wir fahren auf der Autobahn durch das Flußtal des Tarsus. Plötzlich erscheint die Kilikische Pforte. Durch diese berühmte Felsschlucht mußten alle Heerführer der Antike auf dem Weg nach Norden.
Doch irgendwann verlassen wir die Autobahn und fahren eine landschaftlich ganz besonders reizvolle Strecke durch die Berge. Über 3700 Meter hoch liegt der Demirkazik teils schneebedeckt vor uns.
Auf unserem Weg nach Kappadokien kommen wir nun in eine fruchtbare Ebene und beobachten Landfrauen, die Kartoffeln ernten oder Trauben zu Sirup verarbeiten. Hier ist die Türkei noch ganz urtümlich.
In Derinkuyu zwängen wir uns durch die Gänge einer unterirdischen Stadt. Bis zu 22000 Menschen sollen in dieser Höhlenstadt, die 55 Meter unter die Erde reicht, einst Zuflucht gefunden haben. Hier lebten verfolgte Christen auf sieben Stockwerken mit Lagerräumen, Wasserdepots und sogar einer geräumigen Kirche.
Das Thema "Höhle" ließ uns auch den Rest des Tages nicht los. Nachdem alle Reiseteilnehmer glücklich auf dem terrassenartig angelegten Campingplatz in Göreme angekommen waren, brachte uns ein Bus ins Höhlenrestaurant, wo ein bunter und kulinarischer Folkloreabend auf uns wartete. Wir saßen in Nischen, in denen uns ein mehrgängiges Menü serviert wurde, während wir uns an den traditionellen Darbietungen erfreuten.
Der besonders von den Herren sehnsüchtig erwartete Höhepunkt des Abends war der Auftritt einer Bauchtänzerin, die eine atemberaubende Vorstellung bot. Da wurde auf so manchem Teller das Essen kalt......
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