In Flanders fields the poppies blow....
....between the crosses, row on row. Die Mohnblume, die zum Gedicht wurde - durch den kanadischen Soldaten John McCrae. Er hatte im Mai 1915 seinen besten Freund auf dem Schlachtfeld verloren und sah rote Mohnblumen zwischen dessen frischen Grab aufgehen. Die Trauer verarbeitete er in diesem Gedicht, das zum Symbol für die Verstorbenen besonders des Ersten Weltkriegs wurde. Ganz Australien bereitet sich im Moment vor auf die Feierlichkeiten zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren am 11.11.1918.
Wir fuhren im Rahmen unserer Stadtbesichtigung zunächst auf Mount Ainslie - den Hügel, der das Nordende der Landachse darstellt, die sich über das War Memorial, das alte und das neue Parlament erstreckt.
Dann näherten wir uns den Gebäuden in dieser Sichtachse nach und nach. Die umgebenden Parks um das große Kriegsdenkmal und Museum sind zurzeit übersät mit gestrickten Mohnblumen, von denen jede einen Gefallenen
des Ersten Weltkriegs symbolisieren soll.
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Seit Jahren haben viele Freiwillige an diesem Projekt mitgearbeitet. Durch das berühmte Gedicht von John McCrae ist diese Blume von großer Symbolkraft und eng mit dem Kriegsgedenken verbunden.
Die rote Farbe soll an das Blut der Verwundeten erinnern und so leuchtet die australische Hauptstadt in diesen Tagen an vielen Stellen blutrot.
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Unsere Reisegruppe sollte natürlich auch einen Eindruck vom Inneren dieses imposanten Gebäudes bekommen. Also rein, Taschenkontrolle und staunen, wie die Australier das Kriegsgeschehen aufgearbeitet haben.
Für die kommende Gedenkfeier waren einige Soldaten im Innenhof mit dem Trainieren ihrer Marschier-Schritte beschäftigt. Immer ein willkommener Hingucker!
An den Seitenwänden des Wandelgangs sind die Namen der Toten der Kriege eingraviert. Erschütternd, wenn dem Besucher auf diese Weise die unfaßbar große Zahl an jungem Leben vor Augen geführt wird, das so sinnlos ausgelöscht wurde.
In dem sich anschließenden Museum hätten wir uns stundenlang informieren können. Doch auch eine Besichtigung des Parlaments stand noch auf dem Programm. Auch hier wieder Tausende von Mohnblumen. Erst kürzlich feierte dieses „neue“ Parlament seinen 30. Geburtstag. Das Gebäude hat die Form von zwei Bumerangs und ist teilweise in die Erde eingelassen.
Am heutigen Samstag war leider keine Sitzung aber wir durften natürlich trotzdem einen Blick in den Saal werfen. Der zarte Grünton soll an die Farbe der Eukalyptusblätter erinnern.
In der Nähe des Parlaments reihen sich die Flaggen der mit einer Botschaft in Canberra vertretenen Nationen aneinander. Manche dieser Botschaftsgebäude sind langweilige Betonbauten, andere verkörpern den Stil ihres Landes bestens, wie zum Beispiel die Botschaft von Papua Neuguinea.
Auch die Botschaft von Südafrika im typisch kapholländischen Stil ist gut gelungen.
Deutschland präsentiert sich quadratisch praktisch gut.
Als letzten Punkt in diesem ausgefüllten Besichtigungsprogramm steuerten wir die nationale Kunstgalerie an.
Auch wenn viele Exponate uns in Staunen versetzten, so war die Installation mit den Beisetzungspfählen der Aborigines besonders bewegend. Die Verstorbenen werden an bestimmten Stellen in der Natur so lange offen aufgebahrt, bis nur noch Knochen übrig sind. Diese werden zerkleinert und in einen extra dafür ausgehöhlten und mit traditionellen Symbolen verzierten Baumstamm eingebracht. Dieser wird dann einem Fluß übergeben.
Wie man sieht, hat Canberra eine Menge zu bieten. Wir hätten noch einen Tag dran hängen können. Aber es warten so viele attraktive Ziele auf dieser Mega-Tour durch den australischen Kontinent, daß wir morgen weiter ziehen werden in die Blue Mountains. Bis dann!
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