Donnerstag, 10. Oktober  2019
Wir sind gerade in Darwin

They say what goes up must come down

.....und das gilt für Kletterer, Krokodile und knallrote Himmelskörper. 

Wir waren mit dem Kakadu Nationalpark noch nicht ganz fertig. Die berühmten Felszeichnungen von Ubirr wollten wir nicht auslassen. Dazu ging es weit hinein ins Arnhem Land, das angestammte Territorium der Aborigines, die vor Abertausenden von Jahren ihre Lebensweise in Form von Felszeichnungen für die Nachwelt verewigt haben. Von November bis April steht ein riesiges Gebiet unter Wasser. Viele Straßen sind dann unpassierbar. Im Moment geht es gerade noch. Aber bald schon werden Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten sein und die gefährlichen Salzwasserkrokodile breiten sich überall aus.

Wenn gerade keine Überschwemmung in den Wetlands herrscht, dann wüten Waldbrände im großen Stil. Wir hatten wirklich Glück, diese Gegend unbehelligt von Naturgewalten besuchen zu können.

Ein ganz besonderer Zauber liegt über diesem Flecken Erde. Man versteht sofort, warum es heilige Stätten der Ureinwohner sind.

„What goes up must come down....“ Unsere Jungs wagten sich bis hoch hinauf auf den Outlook und kamen mit heiler Haut zurück.

Ein grandioser Rundumblick war der Lohn für die Kletterei.

Ein weiterer aufregender Programmpunkt auf unserem Weg nach Darwin waren die „Jumping Crocodiles“. Der Adelaide River beherbergt etwa 7000 Krokodile. Kleine Schiffchen fahren hinaus, um den Interessierten vorzuführen, wie hoch diese Reptilien sich aus dem Wasser katapultieren können. Von allen Seiten schwimmen diese Riesenechsen herbei, sobald sie die Vibration des Schiffsmotors spüren.

Der Skipper bindet ein Fleischstück an eine angelartige Vorrichtung und braucht nur ein wenig damit über der Wasseroberfläche hin und her zu schwingen, schon verspüren die Krokos einen unbändigen Hunger. Das letzte Foto dieser Reihe trägt den Namen „Schnappi“.

Uns blieb fast das Herz stehen, als sich ein ausgewachsenes Männchen direkt neben dem Boot nach oben schraubte, um an den Leckerbissen zu kommen.

Viele der schwimmenden  Bestien kannte unser Kapitän mit Namen. Wenn man genauer hinschaut, dann fällt tatsächlich auf, daß sie durchaus unterschiedlich aussehen. Aber in jedem Fall furchteinflößend.

Wir fuhren auf dem Fluß entlang immer auf der Suche nach den gefährlichen Raubtieren. Wenn ein Kopf mit einem Maul voller spitzer Zähne aus dem Wasser auftauchte, gab es nicht sofort die leckeren Fleischbrocken. Je höher die Angel über der Wasseroberfläche baumelte, desto höher sprang das mächtige Tier nach oben, bis fast der gesamte Körper im Flug war. Doch auch die wagemutigsten Krokos landeten irgendwann mit einem lauten Splash wieder im Fluß. „What goes up must come down“.

Nach diesem gigantischen Tiererlebnis war es nicht mehr weit bis zur Hauptstadt des Northern Territories, bis nach Darwin. Die Sonne, die in Australien so zuverlässig jeden Morgen schon um kurz nach 6 Uhr aufgeht, versinkt am Mindil Beach nach gut zwölf Stunden ununterbrochenem Dauereinsatz im Meer. Und ganz viele wollen zuschauen.

Auch wir fuhren gemeinsam mit dem Bus zum Strand und warteten in tropischer Wärme auf das Schauspiel. Immer wieder schön, immer wieder anders und immer wieder freuen wir uns auf den nächsten Tag, an dem sie wieder für Urlaubsstimmung sorgt. Noch zwei weitere freie Tage bleiben uns, um die Sonne bei Darwin sinken zu sehen. „What goes up must come down.“


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