Hört Ihr uns jauchzen, liebe Leser? Wir feiern heute unser 6-Jähriges! Kaum zu glauben aber wahr!
Seit dem 10. April 2010 sind wir der "Faszination mobiles Leben" erlegen und kein Ende ist in Sicht.
Nach jahrelanger Planung wurde heute vor sechs Jahren unser Phoenix zum festen, wenn auch rollenden, Wohnsitz. Mit Eintritt in den Ruhestand machten wir uns auf und davon. Wir fühlten uns frei und unabhängig wie Schulabgänger mit dem Abizeugnis in der Tasche. Die Welt lag uns zu Füßen und doch reichte uns vorerst eine Rundreise durch die Heimat. Von Kollegen beim Abschied gefragt, was wir denn als erstes Ziel ansteuern würden, antworteten wir "Ostfriesland" und ernteten unverständliches Kopfschütteln. Wir ruhten komplett in uns - ohne Uhr und Verpflichtungen - und das war auch gut so.
Es hätte so weitergehen können aber in einem unbedachten Moment fand er uns - der Zufall. Erich Kästner bezeichnete ihn einst als
"größte Großmacht der Welt".
Der Zufall schickte uns 2012 auf eine Kuga-Tours-Gruppenreise durch Schwarzafrika. Wir stiegen für diese fünf Monate von unserem geliebten Phoenix um auf einen La Strada Kastenwagen. Die Umstellung war gefühlt von Zwei-Zimmer-Küche-Bad im Penthouse auf Souterrain Einraumwohnung, gelang aber erstaunlich gut. Allerdings infizierten wir uns unheilbar mit dem Afrika-Virus und leben seither in ständiger Sehnsucht nach unserem Lieblingskontinent. Als wenn dieser chronische Herzschmerz beim Gedanken an die Gerüche, Farben, Menschen und Tiere Afrikas nicht schon genug gewesen wäre, hatte die Teilnahme an dieser Reise noch wesentlich weitreichenderen Einfluß auf unser Leben.
Der Kuga-Chef war nämlich der Meinung: Wer immer tut, was man schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. Und das ist doch langweilig, oder?
Also engagierte er uns als freischaffende Reiseleiter und schickte uns 2013 nach Marokko und Skandinavien. Ja, wenn wir schon so weite Strecken fahren sollen, dann wollen wir doch bitte schön einen ergonomischen Arbeitsplatz haben. Ein LKW ist locker auf eine Million Kilometer Fahrleistung ausgelegt. Also wurde der Phoenix auf Sprinter gegen den großen Bruder auf MAN getauscht. Waren wir vorher schon begeisterte Phoenixfahrer, so hatten wir nun unser absolutes Traum-Mobil gefunden!
Es kam das Jahr 2014 und wieder schickte uns der Kuga-Olaf nach Afrika. Drei Monate von Namibia über Botswana, Sambia und Tansania bis zum Äquator nach Kenia und zurück.
Wieder mußten wir uns an ein anderes Wohnmobil gewöhnen. Es war der Umstieg von unserer mobilen Villa auf ein Gartenhäuschen mit undichtem Dach.
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Wer denkt, in Afrika regnet es nicht, der war noch nie zur Regenzeit in den Tropen. Die Reiseteilnehmer nannten unser Wohngefährt "Rabbit-Box" oder "Mäusekiste".
Im Nachhinein fragen wir uns manchmal, wie wir diese komplette Abwesenheit von jeglichem Komfort durchstehen konnten. Aber wir erinnern uns nur zu gut: Wir waren glücklich.
Man sagt: "Glück ist, wenn der Verstand tanzt, das Herz atmet und die Augen lieben."
Und genauso war's. Unser Verstand war nicht mehr zurechnungsfähig....so ist das eben, wenn man dieses Afrika-Virus in sich trägt.
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"Life begins at the end of your comfort zone. That's where the magic happens."
Nie hätten diese Worte die Wahrheit besser abbilden können. Das Leben beginnt nämlich wirklich erst so richtig außerhalb der Komfortzone. Genau da findet man die Magie des Lebens.....
Das Jahr 2015 brachte ausgleichende Gerechtigkeit, auch Tauschgerechtigkeit genannt. Wieder hatte der Kuga-Chef einen Spezialauftrag für uns: Bringt doch einfach einmal eine Reisegruppe quer durch die USA! 9000 Meilen, 14500 Kilometer, 18 Bundesstaaten von Ost nach West. Gesagt, getan! Dieses Mal wartete keine undichte Mäusekiste auf uns, sondern ein 10 Meter langer Schlitten mit Slideout. Auf beiden Seiten ließen sich die Wände per Knopfdruck ausfahren und fertig war ein gigantisch großes Wohnmobil, dessen Innenbereich an einen Tanzsaal erinnerte. Wir sind da flexibel! Auch daran konnten wir uns gewöhnen.
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Ja, und nun schreiben wir schon den vierten Monat anno 2016 und wieder sind wir zwischendurch mehr als einmal umgezogen. Nach einem Alkoven-Mietmobil, mit dem wir einige Wochen durch Neuseeland unterwegs waren, nannten wir Anfang des Jahres einen fast neuen Teilintegrierten unser Zuhause. Dieses Zuhause fuhr mit uns durch Südafrika und begleitete uns treu auf der zehnten Kuga-Tour, die wir inzwischen führen durften.....irgendwie auch ein Jubiläum, oder?
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Und so sind sechs Jahre ins Land gegangen. Zum heutigen Zeitpunkt können wir uns kein anderes Leben mehr vorstellen. Der Gedanke an ein Leben im Steinhaus ist erschreckend.....Aber wer weiß. Der Zufall hat uns schon oft genarrt. Wir schauen entspannt in die Zukunft und lassen uns überraschen. Es gibt mehr als schwarz und weiß oder voll und leer.
Für den Optimisten ist das Glas halb voll, für den Pessimisten halb leer. Der Realist verdrückt sich beizeiten, damit er nicht abwaschen muß.....
Dieser kleine Rückblick soll allen, die uns kennen, zeigen, daß es uns gut geht. Und die wichtigste Erkenntnis, die wir in den letzten sechs Jahren erfahren konnten ist diese: Die schönsten Dinge im Leben sind kostenlos......Umarmungen, Lächeln, Freunde, Familie, Schlaf, Küsse, Liebe, Lachen und schöne Erinnerungen!
Auf die kommenden Jahre! "Faszination mobiles Leben" geht in die nächste Runde!
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