Dienstag, 10. Juli  2018
Wir sind gerade in Ulan Bator

 

 

Es ist besser, mit den richtigen Leuten durch den Regen zu laufen

als mit den falschen in der Sonne zu liegen. 

 

Wir befinden uns mitten in der Regenzeit in Ulan Bator und so tat der Himmel, was er hier für gewöhnlich tut im Juli. Eine Stadtbesichtigung macht nicht so wirklich Spaß bei diesem Wetter aber ein paar zentrale Punkte der Hauptstadt des Landes, das man bereist, möchte man schon gesehen haben. Gern fangen die örtlichen Guides ja mit einem Abstecher zum Aussichtspunkt einer Stadt an, von dem aus man sich einen Überblick verschaffen kann. 

 

Wir besichtigten zunächst einmal das Zaisan-Denkmal. Am Fuße der 612-Stufen-Treppe, die zum Rundbau mit den Wandgemälden führt, wird bereits der Soldaten gedacht. Wer sich nicht so sehr für Militärgeschichte interessiert und seinen Gedanken auch einmal freien Lauf lassen muß, der betrachtet zeitgleich den ständig wechselnden Werbebildschirm an einer Hauswand auf der anderen Straßenseite. Der New Yorker Times Square läßt grüßen!

 

 

Nach dem schweißtreibenden Aufstieg über eine steile Treppe steht man vor dem eindrucksvollen Wandgemälde, das die russisch-mongolische Freundschaft darstellt sowie Szenen aus dem zweiten Weltkrieg. Es wird der gefallenen sowjetischen Soldaten gedacht.

 

 

Hier im Süden von Ulan Bator sieht man einfache Jurten umgeben von neu gebauten Hochhäusern.

Tradition & Moderne!

 

 

Als nächstes stand der Winterpalast des achten Bogd Khan auf dem Programm. Dieser wurde im tibetischen Lhasa geboren, bevor er in die Hauptstadt der Mongolei kam und dort zum Kaiser gemacht wurde.

 

 

In dem ehemaligen Palast findet man seinen geschnitzten Thron sowie viele Gegenstände, die ihm von Staatsmännern geschenkt wurden und eine unglaubliche Sammlung buddhistischer Gottheiten und religiöser Darstellungen.

 

Trotz des sintflutartigen Regens sind wir noch ein Stückchen weiter gefahren zum Gandan-Kloster, um den 26 Meter hohen Buddha des Augenlichts zu bestaunen.

Die ursprüngliche Statue wurde 1913 eingeweiht als Zeichen der Unabhängigkeit der Mongolei.

In den Wirren der Stalindiktatur zerstörte man den goldenen Buddha und erst 1996 wurde er mit Spendengeldern wieder aufgebaut.

 

Zurück am Stellplatz war erst einmal Landunter. Da es absolut keine Drainage in der ganzen Stadt zu geben scheint, stand in allen Straßen und auch auf unserem Hotelparkplatz das Wasser bedenklich hoch.

 

Nur barfuß oder in Gummistiefeln konnte man die Wohnmobile erreichen.

Da wir für den Nachmittag eine Wassertank-Aktion ausgemacht hatten, wurden Gießkannen geschleppt, egal bei welcher Wetterlage.

Wir stehen so eng, daß sich keiner wirklich rühren kann und so war an umparken, um an den Schlauch heran zu kommen, gar nicht zu denken.

 

Auch stille Wasser machen nass! Aber wie man sieht, klappt bei uns alles. Und wem mit den Füßen im Wasser vielleicht kalt geworden ist, der wurde spätestens abends beim gemeinsamen SeaBridge-Essen wieder richtig heiß. Wir trafen uns in einem typisch mongolischen Restaurant, in dem man sich die Zutaten selbst aussuchen konnte. Wenn man diese dann zusammen mit etwas Gewürz und Soße in die offene Küche reichte, bearbeiteten die Jungs sie auf dem riesigen heißen Stein, bis sie gar waren, kratzten sie mit gigantischen Messern wieder zusammen und reichten sie verzehrfertig herüber. Tolle Sache!

 

 

Hier in Ulan Bator treffen zwei Abenteuer Osten Touren aufeinander. Die Seidenstraßen-  und die

Mongolei-Mittelasien-Gruppe. Natürlich war es auch ein Fest für die Teams, die sich 12-Personen-stark

einmal gründlich austauschen konnten. Die Personalbesetzung der Touren, die Kostya in die Welt sendet,

ist handverlesen und jeder würde für den anderen durchs Feuer gehen. Man vertraut sich, man schätzt

sich und man trinkt auch einmal ein Gläschen Wodka auf das gegenseitige Gelingen der Reisen.

Bei unserer Seidenstraßen-Tour geht alles Hand in Hand.

 

In zwei Tagen wird sich Dima verabschieden und wir können heute schon sagen, daß er uns fehlen wird.

Eine fruchtbare Zusammenarbeit, ein absolutes Vertrauensverhältnis und große persönliche Sympathie sind die Eckpunkte dieser Kollegialität.

Wie gut, daß uns wenigstens Tsyren in China noch erhalten bleibt.

 

 

Allen hat‘s geschmeckt und auf dem Heimweg gab‘s richtig Party im Bus. Bunte Bühnenbeleuchtung, heiße Rhythmen und Musikvideos auf dem überdimensionalen Bildschirm.

Tsyren stellt jetzt bei Kostya einen Antrag, daß er für sein Fahrerhaus auch so einen Partybildschirm bekommt.

Der richtige Beat für die Bodenwellen muß dann nur noch gefunden werden.


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