Christchurch - Lake Tekapo: 226 Kilometer
Trautes Heim, Glück allein!
Endlich, endlich leben wir wieder im Wohnmobil. Ein echter Wohnmobilist kann für kurze Zeit auch mit einem Hotelzimmer vorlieb nehmen aber egal wie luxuriös die Herberge auch sein mag, es geht nichts über die eigenen vier rollenden Wände.
Eine überaus professionell vorbereitete Übergabe ließ die ganze Angelegenheit reibungslos verlaufen. 18 Mobile standen für uns bereit und jeder bekam eine individuelle Einweisung. Rolf freute sich über sein Nummernschild, denn zuhause fährt er auch mit Nummer 100 herum.
Solche Übernahmen sind für uns Reiseleiter immer Großkampftage. Manch ein Teilnehmer hadert nämlich damit, daß das Nachbarmobil vermeintlich besser sein könnte als das auf dem der eigene Name steht. (Obwohl sich da schon oft herausgestellt hat, daß in der Beziehung immer erst am Ende einer Reise abgerechnet wird.) Da alle praktisch dasselbe Modell bekommen haben, exakt gleich groß und gleich ausgestattet, gab es eigentlich nicht viel zu vergleichen. Trotzdem mußten wir manche Kleinigkeiten bei der Vermietfirma beanstanden, die sofort einen Techniker schickte und alles richten ließ.
Dann ließ Kathrin noch unzählige Bratpfannen austauschen, so daß nun praktisch jeder ein nagelneues Kochutensil im Schrank hat und sonst noch dies und das. Alles in allem klappte es wie am Schnürchen und bald ging es für manchen Tour-Teilnehmer zum ersten Mal ab in den Linksverkehr.
Nach einer Weile trafen wir uns auf dem Parkplatz eines großen Supermarktes alle wieder, um die ersten Vorräte zu bunkern. Am Spätnachmittag rollten wir auf unser Übernachtungsziel zu: Lake Tekapo!
Eigentlich ist der Gletschersee intensiv türkisgrün. Da der Himmel aber mehr und mehr bewölkte, kam die volle Schönheit dieses Gewässers gar nicht zur Geltung. Umso mehr verschlug uns die kleine Steinkirche zum guten Hirten den Atem. Wunderschön gelegen, hat sie nur einen bescheidenen Altar aber dafür ein weites Fenster, das den Blick auf den See freigibt. Eine Amerikanerin neben uns rief aus: "How beautiful!" Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
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Als wir alle wohlbehalten auf dem mitten in der Natur gelegenen Campingplatz ankamen, gab es zwar schon die ersten kleinen Problemchen aber das ist am ersten Abend normal. Manche Gasflasche war leer übergeben worden, mancher Abfluß war verstopft, manche Tür klemmte.....das übliche. Nirgendwo sonst auf der Welt werden Mietfahrzeuge so gut gewartet wie in Deutschland. Leider hatte auch ein linker Außenspiegel dran glauben müssen, denn der Linksverkehr hat eben so seine Tücken Also flitzten wir Reiseleiter von einem Fahrzeug zum anderen und versuchten alles zu regeln, schrieben einen Unfallbericht, forderten einen neuen Spiegel an und riefen schließlich - einigermaßen erschöpft - zum Stuhlkreis, um den nächsten Fahrtag zu besprechen.
Und da wir uns alle einig waren, daß die Mietmobile ausnahmslos sehr gut laufen, einen großzügigen Zuschnitt haben und uns ganz bestimmt bald sehr vertraut sein werden, gab es keine Frage......es mußte angestoßen werden auf den gelungenen Start.
Ida stimmte ein kleines Liedchen an, mit dem sie sich für das Kuga-Freigetränk bedankte und eine Zugabe anregte. Ja, so sind sie unsere Lieben, immer gut drauf und für ein Prösterchen zu haben.
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