Am nördlichsten Punkt unserer Reise
Darwin ist das Top zum "Top End". Der Mensch denkt ja immer in Kategorien und teilt die Welt um sich herum ein. In dem gigantisch riesigen Kontinent, den wir gerade bereisen, wird daher der "Bundesstaat" Northern Territory noch weiter aufgeteilt. Das gesamte Gebiet nördlich von Daly Waters wird als "Top End" bezeichnet - quasi als die Spitze von Australien. Und von dieser Spitze wiederum ist Darwin das I-Tüpfelchen.
Am Meer gelegen mit einem acht Meter hohen Tidenhub, im zweiten Weltkrieg von den Japanern aus der Luft angegriffen und während der Regenzeit alljährlich den Gewalten von Zyklonen ausgesetzt, gibt es nicht viele historische Gebäude. Es ist eine moderne Landeshauptstadt, die vor allem durch ihr tropisches Klima geprägt ist. So ist auch das schneeweiße Regierungsgebäude von viel Grün umgeben.
Mit dem praktischen
Hop-On-Hop-Off-Bus
machten wir eine Stadtrundfahrt, die uns zu allen Sehenswürdigkeiten brachte und weit hinaus fuhr bis zum East Point, von wo aus wir einen tollen Blick auf die Skyline hatten.
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Auf der anderen Seite der Stadt ganz im Süden - an der Stokes Hill Wharf - „hopsten“ einige von uns von Bord, um sich nach einem Fischlokal umzusehen. Wenn nicht hier, wo dann?
Darwin ist eng verbunden mit dem Meer. An drei Seiten von Wasser umgeben, findet man auch mitten in der Stadt immer wieder Ankerplätze.
Wir Reiseleiter hatten unserer Gruppe schon vor ein paar Tagen ausführliche Infos darüber gegeben, was Darwin alles zu bieten hat. Wenn man sich nur Zeit nimmt für eine Sache, dann sollte es unbedingt das Museum und die Kunstgalerie des Northern Territorys sein. Und genau da tauchten wir heute nach der Hälfte der Stadtrundfahrt ab, um unsere Körperkerntemperatur herunter zu kühlen.
Von farbenfroher Kunst der Aborigines, über Installationen von sich fortpflanzenden Korallen und einer Spezialausstellung zu den Auswirkungen von Zyklon Tracy bis hin zu Sweetheart, einem riesigen Salzwasserkrokodil, war alles dabei.
Irgendwie schafften es unsere Frauen zwischendurch noch, ein paar Sommerkleider zu entdecken, anzuprobieren und vom Fleck weg zu kaufen. Schließlich stehen uns noch viele Wochen wärmstes Strandwetter bevor.
Die neuen Errungenschaften konnten beim abendlichen Meeting mit Geburtstagsfete allerdings nicht ausgeführt werden. Ab heute herrscht in Darwin Sandfly-Alarmstufe-Rot. Die kleinen Plagegeister sieht und hört man nicht. Erst am nächsten Tag machen sich ihre Bisse mit vielen roten Flecken und unangenehmem Juckreiz bemerkbar. Ihr Auftreten hängt mit den Jahreszeiten zusammen, mit der Tide und dem Mondzyklus. Sie greifen hauptsächlich um die Zeit des Sonnenuntergangs an und genau diese Zeit haben wir meist für unsere Besprechung reserviert, bei der Andy heute aus gegebenem Anlaß eine Runde schmiß.
Wer jetzt denkt, die Sandflys könnten uns diese Party verderben, der irrt. Eingeschmiert und eingesprüht mit Anti-Alles-Mittel und ausgestattet mit langen Hosen und übergestülpten Socken trotzten wir dieser Plage.
Nur Georg hatte eine andere Methode, dem Sandfly-Terror die Stirn zu bieten. Er hielt seine nackten Füße vom Boden fern, denn der Feind greift in diesem Fall von unten an. Wie schon Albert Einstein meinte: „Leute, die sagen, man solle sich nicht über Kleinigkeiten aufregen, hatten mit Sicherheit noch nie eine Mücke im Schlafzimmer.“ Morgen werden wir sehen, wie effektiv unsere Abwehrmethoden waren.......
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