Dienstag, 11. Juni 2013

Fahrtag: Geilo - Bergen, 237 Kilometer, bestes Fotowetter, 22 Grad

Ein Tag voller Wasser, Brücken, Berge, Kurven und Tunnel
 

Eigentlich hätten wir uns bei unserem heutigen Bericht auf dieses eine einzige Foto beschränken können. Es zeigt so in etwa alles, was wir auf dem Programm hatten.

 

Aber wenn wir es uns so leicht gemacht hätten, dann hätten wir Euch Leser erstens um die vielen wunderschönen Postkartenmotive gebracht, die wir heute aufgenommen haben und zweitens hätten wir verschwiegen, daß wir als sechstes Element zudem noch Schnee aufzählen können....obwohl der ja im weitesten Sinne auch Wasser ist.

Der erste Teil der Tagesetappe führte uns durch das Hardangervidda, das größte Gebirgsplateau Europas. Es ist eine Moor- und Heidelandschaft mit schneegefleckten Hügeln und eisigen Seen.

 

Die Straße wand sich geschmeidig bis auf 1243 m Höhe und fiel dann etwas steiler wieder hinab, bis zu den Vøringfossen, den ersten Wasserfällen auf unserer Norwegenreise. Mehrere Wasserfälle stürzen bis zu 145 m über den Rand des Hochplateaus hinab in die Tiefe. 

 

Obwohl wir alle individuell oder in Zweiergruppen fahren, trifft man an solchen markanten Aussichtspunkten im Laufe des Tages zwangsläufig auf den einen oder anderen Tourteilnehmer. In diesem Fall handelt es sich um das Dream-Team Carlo, Traudl, Jochen und Tina, die sich gestern noch "beschwert" hatten, den im Roadbook beschriebenen Rastplatz am Wasserfall nicht gefunden zu haben. Im Nachhinein stellte sich allerdings auch heraus, daß es sich in Wirklichkeit um rauschende Stromschnellen gehandelt hatte. Heute nun bekamen sie die Entschädigung: Wenn das keine Wasserfälle sind....

 

Nach mehreren Tunneln und etwa 17 Kilometern Bergabfahrt erreichten wir tief unten den Eidfjord. Hier konnten die Fahrer etwas entspannen und auf der direkt am Wasser entlang führenden gut zu befahrenden Straße dahinrollen und die Blicke schweifen lassen.

 

Zur Mittagszeit erreichten wir die Fähre, die uns in gut zehn Minuten über den Fjord befördern sollte. Zu diesem Zeitpunkt ahnte aber noch niemand, daß am anderen Ufer ein echtes Fahrtraining beginnen sollte. Über viele Kilometer führte unser Weg am Hardangerfjord entlang. Natürlich lag auch der eine oder andere Tunnel eingestreut auf unserem Weg. Einmal überraschte uns ein Kreisverkehr mitten im Tunnel. Sachen gibt's! Immerhin wußte unser Navi ganz genau, daß wir schön weiter geradeaus fahren mußten.

 

Die Strecke forderte den Fahrern einiges an Konzentration ab, dafür gab es haufenweise "Landschaft": Glitzerndes Fjordwasser so weit das Auge reicht, bewaldete Berge, romantische Fischerdörfer und nur ab und zu Gegenverkehr.

 

Und das war auch gut so, denn in weiten Teilen war es eine mehr oder weniger einspurige Strecke, die über etwa 42 Kilometer zu bewältigen war.

Wir fragten uns natürlich, warum wir uns ausgerechnet kurz vor dieser spektakulären Reise ein neues Wohnmobil gekauft hatten - und zwar eines, das 2,50 breit ist. Bei 3,60 m breiten Straßen bleiben nach Adam Riese noch 1,10 m für die entgegenkommenden Fahrzeuge übrig. Ein Smart ist mit Spiegeln 1,70 m breit. Da waren wir ziemlich froh, wenn wir die Laster oder Linienbusse an einer der wenigen Ausweichstellen trafen.....

 

Irgendwann querten wir das Wasser auf der gewaltigen 28 m hohen und 344 m langen Fyksesundbrücke.

 

Und da man von Wasser ja fast nie genug bekommen kann, bestaunten wir zu guter Letzt auch noch den Steindalvossen. Er ist mit 50m Fallhöhe zwar bei weitem nicht der höchste aber man kann auf Metallstegen hinter dem Wasserfall entlangwandern wie hinter einem Vorhang.

 

So haben wir an einem Tag nicht nur die Strecke Geilo - Bergen zurückgelegt, sondern auch einen beachtlichen Teil von Norwegens Naturwundern bestaunen können. Auf dem Campingplatz in Bergen verbringen wir jetzt die letzte Nacht an Land, bevor wir morgen auf der MS Nordkapp einschiffen werden.


 

 

 

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