Dienstag, 11.10.11
Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König |
Dieser 11.10.11 wird uns in Erinnerung bleiben als ein Tag, an dem wir viele Stunden mit lieben Menschen verbracht haben, die wir alle vorher noch nicht kannten. Angefangen hatte alles mit dem Überraschungsbesuch von Erika und Manfred aus dem Ruhrgebiet, die für uns seit fast zwei Jahren eine nette „Internetbekanntschaft" waren aber keine Menschen aus Fleisch und Blut. Wir hatten immer mal gemailt und über die beiderseitigen Homepages irgendwie am Leben der anderen teilgenommen aber uns bisher nicht real getroffen. Das änderte sich, als die beiden mit ihrem Bürsti zum Stellplatz Schreieck nach Sankt Martin kamen, um uns zu treffen.
Natürlich brachen wir zunächst zu einem Rundgang durch den Ort auf, damit wir ihnen zeigen konnten, warum Sankt Martin für uns das schönste Winzerdorf der Weinstraße ist. Auch ein Aufstieg in die Weinberge und zur Kropsburg mußte sein, denn nur so kann man Sankt Martin richtig erleben. In den Weinbergen trafen wir auf eine Wandergruppe, die wir um eine Gefallen baten: Ein Gruppenfoto als Beweis für das nette Zusammentreffen des Phoenix- und des Bürstiteams sollte geschossen werden. Einer der Wanderer nahm auch gleich unsere Kamera zur Hand und drückte ab. |
Dann aber zeigte sich, wie offen die Menschen sind, die man so unterwegs trifft, wenn man wohnsitzlos durchs Leben zieht. Wir sind immer wieder begeistert von den Begegnungen dieser ganz besonderen Art.
Ein uns völlig unbekannter älterer Herr der besagten Wandergruppe packte aus seinem Rucksack einen Flachmann und zwei Zinn-Schnapsbecher aus und schenkte uns ein. Konnten wir da nein sagen? |
Der „Fotograf" machte ein weiteres Beweisfoto und nun können wir aller Welt verkünden, daß es in den Pfälzer Weinbergen Wanderer gibt, die wildfremden Menschen Kirschwasser anbieten und danach einen schönen Tag wünschen und weiter ziehen. So unkompliziert kann das Leben sein. |
Nach einer kurzen Wanderung, die wegen des Schnapskonsums am helllichten Tage auch steil hoch über den Kreuzweg führte (Buße mußte sein!), zogen sich Erika und Manfred mit den Worten, sie wären schon lange nicht mehr so weit gewandert, in ihr Womo zurück. Ob sie ein Mittagsschläfchen hielten oder zur Regeneration einen Kaffee kochten, vermögen wir nicht zu sagen. Wir jedenfalls hatten noch ein drittes Treffen mit netten Leuten an diesem Tage.
Claudia und Klaus aus Dahn haben auch vor, ein paar Jahre im Wohnmobil zu leben, und so hatten sie ein Treffen vorgeschlagen, um die ungefähr 1000 Fragen, die sie vor dem Ausstieg noch hatten, mit uns zu klären. Also kochten wir Kaffee und Tee und verschmausten gemeinsam einen selbstgebackenen Kuchen. (Übrigens ein Gruß an Jutta und Holger, denen wir neulich in Heidelberg einen halbrohen Kuchen serviert hatten. Dieser Kuchen war fertig gebacken. Beim nächsten Treffen bekommt Ihr auch einen besseren!) |
Abends stand ja eigentlich dann das Fußballspiel gegen Belgien auf dem Programm. So gingen wir mit Manfred und Erika in eine Straußwirtschaft und wollten nur mal schnell ein Gläschen Wein zusammen trinken und einen kleinen Flammkuchen durch vier teilen.
Dann erzählten und erzählten wir und als Hans-Hermann mahnte, daß das Spiel seit 10 Minuten angepfiffen sei, fiel uns immer noch viel ein, was wir uns zu erzählen hatten. Erika schlug dann vor, erst zur zweiten Halbzeit nach Hause zu gehen und vorher lieber noch ein zweites Glas Wein zu trinken. Gute Idee!
Zum zweiten Wein paßte dann ein zweiter Flammkuchen und als wir nach dem dritten Gläschen feststellen mußten, daß das Spiel schon zu Ende gegangen war, da erkundigte sich Erika kurzerhand bei ihrem i-phone nach dem Endstand. Das intelligente Gerät zeigte nicht nur das Ergebnis der Partie an, sondern lieferte einen kompletten Spielbericht und so waren wir auf der Höhe des Geschehens und orderten noch einen dritten Flammkuchen, um mit genügend Grundlage im Magen auf den Sieg unserer Jungs anstoßen zu können. |
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