Dienstag, 12. Juni  2018
Wir sind gerade in Krasnojarsk

Auf der Schwelle nach Ostsibirien

 

 

Krasnojarsk ist seit der Geburt eines kleinen Mädchens am 11. April 2012 zur 14. Millionenstadt Russlands aufgestiegen. Dabei fing alles 1628 mit einer von Kosaken erbauten hölzernen Festung an. Bei unserer Stadtbesichtigung besuchten wir natürlich diesen Ort, an dem symbolisch heute ein bronzenes Kosakenpferd am Ufer des Flusses Jenissei grast. Dieser über 4000 Meter lange Strom schneidet Sibirien zu gleichen Teilen in eine West- und eine Osthälfte.

 

 

Am Gründungsort steht weithin sichtbar ein russisch-orthodoxes Kreuz. Hier war zur Sowjetzeit - wie überall im Lande - eine Kirche gesprengt worden. Mit Spendengeldern will man versuchen, eine neue zu errichten.

 

 

Das auffällig blaue Gebäude im Hintergrund ist ein 28-stöckiger Büroturm, der schon vor Jahrzehnten gebaut aber aus bürokratischen Gründen nie fertig gestellt und bezogen wurde.

Aus fast allen Winkeln der Stadt ist er zu sehen und gilt als inoffizielles Wahrzeichen von Krasnojarsk.

 

Auf dem 10-Rubel-Schein ist ein wesentlich älteres und erheblich kleineres Gebäude verewigt. 

Die Paraskewa Kapelle! Wir fuhren auf den ehemaligen Wachhügel, von dem aus die Kosaken früher Feindbewegungen gemeldet bekamen.

 

 

Wir erkannten sofort warum. Es eröffnete sich aus der Höhe ein weiter Blick über die

nach Novosibirsk und Omsk drittgrößte Stadt Sibiriens.

 

 

Einen ganz anderen Blickwinkel bekamen wir nach der Rückkehr ins Zentrum. Durch ein gewaltiges Tor führt die Allee des Friedens, die heute prachtvoll in den Nationalfarben geschmückt war, denn der 12. Juni ist Russlandtag.

 

 

Während diese zentrale Adresse in Krasnojarsk bereits mehrmals umbenannt worden war von Großer Straße über Sowjetische Straße und Stalinstraße zum heutigen „Mira Prospekt“ - zu Deutsch „Allee des Friedens“, hieß der Theaterplatz schon immer so. Mehrere Theater und Konzerthäuser befinden sich in der Nähe.

 

 

Und mehr als ein Springbrunnen.

So zum Beispiel auch der Brunnen, der die sibirischen Flüsse symbolisieren soll.

In seiner Mitte sitzt Väterchen Jenissei mit einem Segelboot in der Hand als Symbol der Schifffahrt in Sibirien.

 

 

Rund um den Theaterplatz finden heute allerlei Festlichkeiten und Bühnenauftritte statt. Ein ganzes Bärenrudel trollte auf uns zu und Hans-Hermann wäre ums Haar von einem dieser Pelzträger zerquetscht worden, so herzlich begrüßten sie ihn. Typisch russische Gastfreundschaft!

 

 

 

Zurück auf unserem ungewöhnlichen Stellplatz rund um ein Hotel am Ufer des mächtigen Jenissei blieb Zeit für nette Gespräche, Frisörbesuche, entspannen, draußen sitzen und Füße hochlegen. Sommer in Sibirien! Wer das Klischee im Kopf hat, daß Sibirien karg und kalt ist, der liegt schwer daneben!

 


zurück zum Reisebericht "Seidenstraße 2018" ⇒ 

 

 

Nach oben