Wellness-Therapie auf dem Weg nach Eden
Der Name unseres Zielortes klang vielversprechend. Doch wir mußten schließlich erst einmal dorthin kommen. Wie so oft war nämlich der Weg das Ziel und dieser Weg hatte es in sich. Er war zweigeteilt und verdient eigentlich zwei Überschriften. Fangen wir vorne an!
Das Meer: Akku-Ladestation für die Seele!
Zunächst fuhren wir entlang des Snowy Rivers, um ihm dabei zuzusehen, wie er in die Tasmansee mündet.
Am Point Ricardo trafen wir auf Kameraden und eine brodelnde See an der Steilküste.
Nacheinander fuhren wir etliche Buchten an und wurden schnell süchtig vom schönsten Rauschmittel der Welt: Dem Meeresrauschen! Der Wind tobte und die Wellen brachen sich schäumend an den Salmon Rocks - den Lachssteinen.
Wir können es nur ahnen aber vielleicht haben die Steine ihren Namen aufgrund ihrer außergewöhnlichen Färbung erhalten.
Und dann war plötzlich Schluß mit Wind und Salzluft und tosender Brandung. Dabei war der Akku noch gar nicht ganz aufgeladen. Wir fuhren der Grenze zum Bundesstaat New South Wales entgegen und der Weg führte uns weg von der Küste hinein in eine regenwaldartige Vegetation. Hier beginnt das zweite Kapitel:
Forest Bathing - zu Deutsch „Waldbaden“!
Shinrin-Yoku ist der Ursprung des Waldbadens, eine japanische Wortschöpfung, mit der das Forstministerium in Tokio die Menschen in den Achtzigerjahren anregen wollte, mehr in die Natur zu gehen. Inzwischen gilt die positive Wirkung von regelmäßigen Aufenthalten im Wald als erwiesen.
Na, dann schaukeln wir doch mal übers Brückchen......
Manche Baumriesen schrien einfach nach einem Größenvergleich!
Erika verschwindet hinter den Farn-Giganten wie eine Fee im Märchenwald.
Wer sagt denn, daß im Leben alles gerade und glatt sein muß?
Vor lauter Faszination ob der hohen knorrigen Bäume, durfte man die Blicke aber nicht nur gen Himmel richten, sondern mußte auch ein waches Auge auf den Boden werfen. Dieser gar nicht so ganz kleine Lizzard wohnt nämlich ebenfalls im Drummer Regenwald.
Fest steht, das Waldbaden war ein Genuß! Studien haben den stimmungsaufhellenden Einfluss der Phytonzide untersucht. Die organischen Verbindungen, die Pflanzen ausströmen, um Bakterien oder Pilze abzuwehren, sollen beim Einatmen den Blutdruck senken und die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol verringern. Das haben die Japaner mit ihrem Shinrin-Yoku genau richtig erkannt.
Man fragt sich jetzt: „Ist das Gegenteil von japanisch eigentlich neinentspannt?“
Wir können sagen: Ja, entspannt fuhren wir in Eden ein.
Der kleine Ort am Meer hat einen wunderbaren Campingplatz und außerdem ein interessantes Museum. Es wurde extra gebaut zu Ehren von Old Tom, einem Killerwal, der von 1870 - 1930 vor dieser Küste gelebt hat.
Am frühen Abend versammelten wir uns wie gewohnt zur Besprechung des nächsten Fahrtages und zwar auf einem sonnigen Platz umgeben von prächtigen Bäumen, um das Waldbaden noch etwas fortzusetzen......
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