Dienstag, 13. Mai 2014 
 

10.000 Kilometer für 30 Blatt Papier

Hallo liebe virtuell Mitreisende, das Daumendrücken hat geholfen! Hier meldet sich Eure Kathrin aus Südafrika:

Juchuh! Wir sind schon fast über die Grenze......

Unser Chef, der Kuga-Olaf hatte wieder einmal den richtigen Riecher gehabt. Noch am Freitagabend als wir die Beantragung eines Carnets de Passage - also eines offiziellen Zolldokuments, das als Pass für das Fahrzeug fungiert - als einzige Lösung sahen, um mit den Wohnmobilen nach Kenia einreisen zu können, hatte er gesagt:

"Flieg nach Johannesburg und nimm die Sache selbst in die Hand!"

Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, ich könne mich auf den Automobilclub Südafrikas, der als einzige Stelle Afrikas wie eine Behörde diese Carnets ausstellt, verlassen. Ich hatte gedacht, wenn die Sachbearbeiterin verspricht, in unserer Notlage ausnahmsweise einmal nicht eine knappe Woche Bearbeitungszeit zu benötigen, sondern die Papiere möglichst schnell auszustellen, daß es dann klappt. Und daß dieselbe Dame sie dann bei DHL als Expresspaket aufgeben könnte. Immerhin haben wir DHL-Filialen sogar auf Sansibar und in unserem kleinen Ferienort nahe Mombasa gesehen.

Aber Olaf blieb hartnäckig und mahnte:

"Gib die Sache nicht aus der Hand, kümmere Dich selbst, sonst wird das nichts!"

Und genauso wäre es gewesen.

Also wurde gestern noch ein Flug gebucht, der einzige, der eine Rückkehr nach 1 1/2 Tagen ermöglichte. Start war mitten in der Nacht, so daß ich bei Tagesanbruch schon weit über den Wolken Nairobi entgegen schwebte.

Nach ein paar Stunden Aufenthalt dann der Weiterflug nach Johannesburg. Als der Flug mit gut 30 Minuten Verspätung in Südafrika ankam, fürchtete ich schon, daß nun die Bürozeit knapp werden könnte. Also flitzte ich durch die Gänge des Flughafens, vorbei an den Koffer schiebenden Menschen und anderen lässig im Weg herumschlendernden Leuten - warum hatten die bloß alle so viel Zeit? - zum Einreiseschalter. Dort die üblichen Fragen: woher, wohin, warum?

Meine Begründung wollte die Grenzbeamtin kaum glauben: "What are you hiding from me?" Ich versicherte ihr, nichts zu verheimlichen und beeilte mich, weiter zu kommen.

Dann ließ ich mich gut 40 Kilometer über einen fünfspurigen Highway zur Hauptgeschäftsstelle des AA, des südafrikanischen Automobilclubs fahren. Und dann? Dann stand ich plötzlich im Büro von Bokang, der Dame deren Stimme ich bisher nur vom Telefon her kannte, und konnte sie gerade noch abfangen, wie sie bereits mit Jacke und Tasche das Zimmer verlassen wollte.

Puuuh, da hatte es sich ja gelohnt, auf den Toilettenstopp am Flughafen zu verzichten.

Doch was mußte ich hören? Sie hatte bisher noch nicht mit der Bearbeitung begonnen und fragte mit unschuldigem Augenaufschlaf, ob ich denn nicht eigentlich erst am nächsten Tag kommen wollte.

Nein, das wollte ich nicht und das hatte ich ihr gestern sowohl telefonisch als auch per mail angekündigt. Und wenn man sagt und schreibt, daß man MORGEN kommt, dann kann man das doch eigentlich gar nicht verwechseln.

Es war zum Haare raufen! Außerdem fehlten immer noch Unterlagen der Mietwagenfirma, die bereits gestern Nachmittag geschickt worden sein sollten.

Hier zeigte sich deutlich, daß wir wahrscheinlich nächste Woche immer noch feststecken würden, wenn wir uns auf eine Zusendung durch Kurier entschieden hätten. 

So aber begann Bokang tatsächlich damit, die Carnets auszustellen. Als ich fragte, ob ich die "fleißige Biene" HAHA! fotografieren dürfe, machte sie sich Sorgen darüber, daß sie gerade keine Ohrringe angelegt hatte. Aber immerhin tippte sie nun eifrig Fahrzeugnummern ein und zudem korrekt. Selbstverständlich hatte ich es mir nicht nehmen lassen, die ganzen Zahlen auf dem Dokument zu überprüfen. Sie habe schon einen "doublecheck" gemacht, sagte sie - hatte aber gegen meinen "tripplecheck" nichts einzuwenden. Aber man muß ihr lassen, es stimmte alles.

Daß dann die Kreditkarten zunächst nicht funktionierten zum Abbuchen der Gebühren und Sicherheitsleistungen und daß Bokang nach der Fertigstellung des dritten Carnets erschöpft nachfragte, wie viele denn jetzt noch kommen, sei nur am Rande erwähnt.

An späten Nachmittag hielt ich dann endlich die Objekte der Begierde in der Hand und hatte auch den Flughafen wieder erreicht. Mir fiel ein Stein vom Herzen.

Nun richte ich mich auf eine lange Nacht ein, um 0:40 Uhr geht mein Flieger und morgen wollen wir dann testen, was die Zollpapiere an der Grenze taugen.

Einmal Johannesburg und zurück! Und das Ganze für ein paar gelbe Hefte!

Das war's von meiner Seite. Es war ein wunderschön sonniger Tag in Joburg, 18 Grad und kein einziger Regentropfen. Und damit gebe ich zurück ins Hauptquartier nach Mombasa..... 

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Hier war es bis auf ein Regenschauer sonnig und immer über 26 Grad

(zurzeit - 20:33 Uhr - noch 25,7 Grad)

Puuuh - gut,daß es mehrere Pools gibt.

Die Reisegruppe hat aber am Pool liegend die Daumen gedrückt - toll, daß es geklappt hat.


 

 

 

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