Sonntag, 13. Mai  2018
Wir sind gerade in Riga / Lettland

Riga wird zum Nabel der Welt

 

Der kleine Campingplatz in der lettischen Hauptstadt soll offiziell erst übermorgen für die Saison eröffnen, doch bereits jetzt kommt es zu aberwitzigen Begegnungen. Eine kleine Gruppe deutscher Wohnmobile, überwiegend Phoenixe, versammelt sich in Riga zum Start einer im Konvoi gefahrenen Russland/Mongolei-Reise. Die private Leitung haben Peter und Monika aus dem schleswig-holsteinischen Glinde übernommen. Die reiselustigen Nordlichter organisieren seit Jahren für sich selbst Touren und nehmen jeweils ein paar Freunde mit, wovon sie im Internet unter dem Pseudonym „Pumare“ berichten. Selbstverständlich seit langem schon in unserer Linkliste.

Wir wünschen eine gute Fahrt - wer weiß, vielleicht sehen wir uns unterwegs!

 

 

Nachdem der Konvoi sich in Bewegung gesetzt hat, begrüßen wir den Kluckner Kurt. Der Österreicher wurde berühmt durch seine Reisen mit Traktor und Wohnwagen. Eine eigene Fernsehberichterstattung widmete sich seiner Tour nach Mallorca oder auch zum Nordkap. Kurt ist überzeugt davon, daß er viel mehr sieht als wir in unseren „rasenden Mobilen“. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt nur 18 km/h und trotzdem hat er es von Österreich nach Riga geschafft und will über Moskau und Sankt Petersburg weit hinein nach Russland und später im großen Bogen über die Türkei zurück in die Heimat. Er plant, fünf Monate lang unterwegs zu sein. Auch Dir wünschen wir einen Schutzengel auf allen Wegen, lieber Kurt. Respekt vor dieser Leistung!

 

 

Inzwischen war es ziemlich voll geworden auf dem City Camping Riga und das lag nicht daran, daß schon so viele unserer Teilnehmer eingetroffen wären. Vielmehr hat sich eine chinesische Reisegruppe eingefunden. Ja, liebe Leser, Ihr hört richtig. Die Chinesen sind uns quasi entgegen gekommen. 10 Mobile mit insgesamt 28 Personen an Bord wollen eine Asien-Europa-Runde drehen.

 

 

Sehr freundlich und aufgeschlossen nehmen sie Kontakt zu uns auf. Es ist eine bunte Truppe mit voll bepackten Wohnmobilen, in denen auch um die Toiletten herum jeder Zentimeter Platz genutzt wird.

 

 

Die Chinesen zeigen uns stolz ihre Reiseroute, die sie sogar auf T-Shirts gedruckt haben. 45.000 Kilometer in 150 Tagen wollen sie zurück legen. Das jüngste Gruppenmitglied ist gerade zwei Jahre alt. Aber auch ältere Kinder sind mit von der Partie. Mit Interesse studieren sie unsere Seidenstraßen-Aufkleber.

 

 

Ganz entspannt halten sie Waschtag oder kochen was das Zeug hält in ihren Schlafanzügen. Wir verstehen kein Wort, was die meisten sagen. Ein paar wenige Brocken Englisch fliegen hin und her und wir revanchieren uns mit den drei chinesischen Wörtern, die wir kürzlich gelernt haben. Trotzdem sind wir irgendwie im Gespräch.

 

 

Es ist faszinierend zu sehen, was sie alles an Equipment dabei haben. Sogar Wäscheschleudern kommen zum Einsatz. Solche Begegnungen machen das Reisen so spannend und hinterlassen unvergeßliche Eindrücke.

 

Die chinesische Gruppe hat nicht nur T-Shirts gedruckt, sondern auch kleine Karten, die an uns verteilt werden. Darauf ist die Route abgebildet und in mehreren Sprachen ein Text verfaßt. Auch wenn das Deutsch etwas holperig ist, sind wir tief bewegt von den kontaktfreundlichen und aufgeschlossenen Asiaten:

„Von China nach dein land haben wir mit Wohnmobil 45.000Km zurückgelegt. Das schönes dein land und die freundlichen Leute gefallen uns sehr gut. Wir hoffen, dass Sie unseres Land-China auch besuchen können.“ 

 

Könnte es einen schöneren Start für unsere große Reise geben?

„Ja, wir werden Euer Land-China besuchen! Schon bald!“


zurück zum Tagebuch "Mai 2018" ⇒ 

 

 

Nach oben