Montag, 13. Mai  2019


Wir sind gerade in Jasper

Da war mir, als schütte mir jemand einen Eimer warmen Glücks ins Gesicht.....

 .....und das bei Schnee und Eis inmitten der Rocky Mountains! 

Was für ein Tag! Eine der Traumstraßen dieser Welt haben wir heute befahren - den Icefield Parkway! Die Landschaft war zum Niederknien schön! Die schwierigste Aufgabe war danach: Aus all den geschossenen Fotos die besten auszusuchen - die aussagekräftigsten, diejenigen, die es Euch Lesern ermöglichen, auch nur einen Hauch dessen nachzuempfinden, was wir erlebt und gesehen haben. Die zweitschwierigste Aufgabe war es, bei 22 Fotos Schluß zu machen, keine weiteren auszuwählen, obwohl es hinter jeder Kurve natürlich noch spektakulärer ausgesehen hatte als zuvor.

Alle Tour-Teilnehmer starteten früh in den Tag, denn es erwartete uns so viel auf 300 Kilometern, daß es eigentlich für eine ganze Woche gereicht hätte. Wir statteten zunächst dem berühmten Ort Lake Louise einen Besuch ab, der am gleichnamigen See in 1700 m Höhe liegt. Um diese Jahreszeit war noch Eis auf der Wasseroberfläche aber die Stimmung war trotzdem majestätisch.

Wir fuhren über den Bow Pass, der uns sanft auf 2068 Meter Höhe brachte - der höchste Übergang zum Jasper Nationalpark. Hier waren die Straßenränder gesäumt von dicken Schneeresten, denn der Frühling hatte noch nicht lange seinen Einzug gehalten.

Auch der Bow Lake, der im Sommer tiefblau leuchtet, war noch voller Eis und umgeben von schneebedeckten Bergen.

Der ganzen Tag über hatten wir die Rockies als Bergkette neben uns......

........oder mächtig und beeindruckend direkt vor uns.

In einem Tal rollten unsere Wohnmobile entlang des türkis schimmernden Saskatchewan Flusses, der Gletscherwasser vom Columbia Icefield führt.

Wieder kletterten wir auf fast 2000 Meter, wo unsere rollenden Ferienwohnungen dem Athabasca Gletscher sehr nahe kamen.

Der Mount Columbia ist mit 3747 m der zweithöchste Berg der kanadischen Rockies. Er gab diesem massiven Eisfeld seinen Namen. Die 600 - 900 Meter dicke Eiszunge reicht fast bis zur Straße, kann aber nur mit speziellen Schneemobilen befahren werden.

 

Diese Monster-Trucks können mit ihren überdimensionalen Reifen Eis-Steigungen mit bis zu 32° bewältigen. Ein Abenteuer für Leute mit starken Nerven!

Einige von uns wagten sich in die eisigen Höhen. Auf dem Gletscher steigt man aus zwischen weißen zerklüfteten Schneeflächen, blau schimmernden Eisspalten und sprudelnden Schmelzwasserflächen. Silvia bekam zwar nasse Füße, als sie eine Gletscherspalte übersah und bis zum Knie einsackte, aber das tat dem grandiosen Erlebnis keinen Abbruch, einmal auf mehrere tausend Jahre altem Eis gestanden zu haben.

Das große Finale auf dem Columbia Icefield war der Besuch eines Skywalks. Die gläserne Plattform mit Gletscherblick ist 30 Meter weit über eine Schlucht hinaus gebaut worden.

Stahl, Glas und Holz in bestechender Harmonie fast 300 Meter über dem Sunwapta Tal. Ein bißchen schwindelfrei sollte man schon sein. Für Volker und Karin kein Problem! Fotos und Erinnerungen für die Ewigkeit!

 

Von hier aus blieben uns noch etwa 90 Kilometer des Icefield Parkways, auf denen wir in allen Richtungen Ausschau hielten nach Tieren. Warnschilder hatten Dickhornschafe angekündigt, manchmal auch Caribous - besonders eifrig suchten wir aber nach braunem oder schwarzem Fell am Straßenrand.

Und tatsächlich! Auch dieses Erlebnis hielt der Tag noch für uns bereit! Ein großer Braunbär war aus dem Wald zu einer Böschung gekommen, an der die Frühlingssonne bereits eine Menge Grün hat sprießen lassen. Nun wurden die Fotoapparate gezückt!

Ein stattliches Exemplar mit Fell so glänzend, als hätte es jemand gerade frisch gebürstet. Der Bär ließ sich von den Paparazzi nicht stören und fraß genüßlich von den Gräsern und Sträuchern, die tief im dichten Wald noch nicht so viel Sonne abbekommen hatten. Daher kommen die Braun- und Schwarzbären zu dieser Jahreszeit an den lichten Rand der Wälder. Sehr zu unserer Freude.

Im Ziel wurde eine Statistik angelegt, wer wie viele Bären gesehen hatte. Werner, Rüdiger und Gisela führen die Liste an mit vier Bären. Auf den nächsten Etappen wollen wir diese Statistik weiter wachsen lassen!



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