Donnerstag, 13. September  2018
Wir sind gerade in Samarkand

 

 

Das schönste Haus ist das, welches jedermann offen steht

(persische Weisheit)

 

Viele prächtige Häuser standen uns heute offen. Da fällt die Wahl des schönsten schwer. Unsere ausführliche Stadtbesichtigung von Samarkand, der zweitgrößten Stadt Usbekistans, begann mit der Besichtigung des Mausoleums von Amir Timur. Nach dem Zerfall der Sowjetunion und der Unabhängigkeit Usbekistans wurden im ganzen Land die Lenin-Denkmäler abgebaut und Amir Timur zum neuen Volkshelden erklärt. Der gewaltsame Eroberer aus dem 14. Jahrhundert hatte Samarkand als Hauptstadt auserkoren und dort für sich ein Mausoleum errichten lassen.

 

 

Besonders hübsch ist die 34m hohe Melonenkuppel, die in dunkelblauen und türkisen Farbtönen erstrahlt.

 

 

Bei dem freistehenden Hauptportal wurde durch eine beeindruckende Technik der Kachelanordnung eine intensive Dreidimensionalität erschaffen.

 

 

Unser usbekischer Reisebegleiter Aziz hielt einen lebhaften Vortrag über die blutigen

Eroberungszüge von Amir Timur.

 

 

Viele Einheimische schienen zu diesem Mausoleum zu pilgern, um in der goldverzierten

Grabkammer Timurs zu beten.

 

 

Der zentrale Platz in Samarkand ist jedoch der Registon Platz. Drei islamische Hochschulen verbargen sich einst hinter den monumentalen Portalen. Nur wenige Plätze auf der Welt sind derartig symmetrisch gestaltet, indem sich drei so gigantische Bauwerke rechtwinklig gegenüber stehen. Bereits im 14. Jahrhundert fand man hier den zentralen Handelsplatz der vorbeiziehenden Karawanen.

 

 

Eine nach der anderen dieser Koranschulen besichtigten wir und kamen in den Genuß

von Azizs ausführlichen Erklärungen.

 

 

Besonders beeindruckten uns die spiralförmigen Eingangsverzierungen mit filigranen Mustern.

 

   

 

Da die Medresen nicht mehr als solche genutzt werden, findet man in den kleinen Studierstübchen vielerlei Souvenirgeschäfte, deren beliebteste Angebote feine Seidenschals sind. Sie passen natürlich auch besonders gut zu dem Flair aus Tausendundeiner Nacht.

 

 

Im Laufe des Tages erfreuten wir uns nicht nur an den prunkvollen Gebäuden, sondern auch an den interessant gekleideten Menschen und ihrer geheimnisvollen orientalischen Ausstrahlung. Ebenso wurden die Mitglieder unserer Gruppe immer wieder gern von Einheimischen mit aufs Familienfoto gebeten.

 

   

 

In der Medrese der Stirnseite befindet sich zusätzlich eine üppig verzierte Moschee, deren Goldschmuck in Kombination mit einem kräftigen Himmelblau den Besucher geradezu erschlägt.

 

 

Nicht geschlagen, sondern gewunken wurde aus ganzer Seele, als wir eine Gruppe Frauen in der parkähnlichen Fußgängerzone trafen. Die Ladys waren alle gut drauf und unsere Herzen gingen auf von so viel Gastfreundschaft.

 

 

Nach einem kleinen Spaziergang gelangten wir in die Nekropolis Shohi Zinda. Auch diese sogenannte Gräberstraße wurde von Amir Timur errichtet - hauptsächlich, um seine Angehörigen zu bestatten.

 

 

Auch hier trafen wir auf liebenswerte Menschen, die uns Europäer als ebenso exotisch empfanden wie wir sie. Beliebte Fotoobjekte auf allen Seiten.

 

Wenn man die Blicke der Frauen betrachtet, dann kann man ihre Gedanken fast lesen.....

 

 

Zum Abschluß eines interessanten Tages stand uns das Haus der berühmten Künstlerin Valentina Romanenko offen. Wir setzten uns gespannt in ihren Präsentationsraum und harrten der Dinge.

 

 

Und dann durften wir eintauchen in eine Welt aus Tausendundeiner Nacht. Zu betörender Musik tanzten uns ihre Mädels die bezaubernden Modelle vor, die sie als Modeschöpferin entwirft. Leider sind im Iran nur gedeckte Farben erlaubt, sonst hätten wir uns alle hier entdecken können mit islamisch körperbedeckenden Gewändern.

 

 

So ging ein eindrucksvoller Tag zu Ende, der uns Samarkand in guter Erinnerung bewahren wird.


zurück zum Reisebericht "Seidenstraße 2018 - Teil 3" ⇒ 

 

 

Nach oben