Die Brücke
So wie gestern unsere größte Aufmerksamkeit dem Opernhaus galt, hatte heute die Harbour Bridge ihren Auftritt. Neben der Golden Gate Bridge in San Francisco sicher eines der markantesten Bauwerke dieser Art mit dem größten Wiedererkennungswert weltweit.
Seit März 1932 verbindet sie die nördlichen mit den südlichen Stadtteilen über Port Jackson hinweg, den riesigen Naturhafen Sydneys. Da unser Campingplatz in einem Vorort im Norden liegt, müssen wir mit Bus, S-Bahn oder Taxi zunächst einmal über die Harbour Bridge fahren, um ins Zentrum zu gelangen.
Die beiden Granitpfeiler auf jeder Seite sind nur Dekoration - bis auf den südöstlichen, der dient den Fußgängern zum Aufstieg auf das 50 Meter breite Fahrbahndeck. Acht Autospuren, zwei Zuggleise und ein Fahrrad- sowie ein Fußgängerweg befinden sich auf dem stählernen Gerüst.
Einige Mutige aus unserer fidelen Reisegruppe hatten sich für einen Adrenalinkick angemeldet. Seit nunmehr 20 Jahren ist es möglich, unter Anleitung den Brückenbogen zu besteigen. Nach einer Einweisung und Einkleidung gilt es viele Stufen hinauf zu klettern bis zum Scheitelpunkt auf 134 m über dem Meeresspiegel. Rita, Rolf, Gerhard und Harald wollten sich diesen Spaß nicht entgehen lassen.
Während Peter & Annalies das Geschehen vom Fahrbahndeck aus dokumentierten, hatten die Kletterer einen gigantischen Blick auf Sydney und die vielen Fahrspuren unter ihnen.
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Wer sich der Brücke, die im Volksmund „Kleiderbügel“ genannt wird, von der Wasserseite aus nähern wollte, der konnte eine der vielen Fähren nehmen, die im öffentlichen Nahverkehr die Stadtteile miteinander verbinden, und eine kostengünstige Hafenrundfahrt machen.
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Zum Beispiel mit Ziel „Manly“. Der nördliche Vorort, der vor allem für seinen zauberhaften Strand bekannt ist, wurde von den Eroberern angeblich so benannt, weil ihnen die „mannhaften“ Aborigines Eindruck machten. Die halbstündige Überfahrt führt gefühlt auf eine Urlaubsinsel, wo die palmengesäumte Fußgängerzone direkt am Surfstrand endet.
Die Einwohner dieses kleinen Paradieses prägten den Spruch „Sieben Meilen von Sydney aber eine Million Meilen von allen Alltagssorgen entfernt!“ Das wollten wir ausprobieren. Nicht, daß wir Sorgen hätten. Aber die Urlaubsstimmung so nah an einer Millionenstadt gefiel allen super, die dieses Ziel in ihren prall gefüllten Tageskalender eingebaut hatten. Schließlich gab es in Sydney so viel Sehenswertes!
Zwischen unzähligen Fischrestaurants für eine entspannte Mittagspause stolperten wir über ein Tommy Bahama Laden, der Kleidung frisch von den Bahamas und Hawaii im Angebot hat. Das beschreibt am besten die Stimmung in Manly. Und passend dazu haben wir nun auch wieder die richtigen Temperaturen.
Irgendwann ist jeder Abstecher ins Paradies zu Ende. So mußten auch wir mit der Fähre die Rückfahrt antreten und wurden am Abend eines ausgefüllten Tages von der beeindruckenden Skyline in der Hafeneinfahrt begrüßt.
Sydney wird allen Tour-Teilnehmern als wohl schönste Stadt Australiens in Erinnerung bleiben. Der Abschied fällt nicht so schwer, denn die gesamte Ostküste mit ihren Traumstränden liegt noch vor uns.
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