Dienstag, 14. Februar  2017
Wir sind gerade in Katima Mulilo

20. Tag - 14. Fahretappe: Kasane (Botswana) - Katima Mulilo (Namibia) 137 Kilometer

 

Vom Chobe zum Sambesi 

 

Auf unserer Fahrt zum Grenzübergang Ngoma, wo wir nach Namibia ausreisen wollten, fuhren wir auf guter Straße ein letztes Mal mitten hindurch durch Elefantenherden. Unauslöschliche Augenblicke, die jeder mit nach Hause nehmen wird!

 

 

Wann kommt man solchen Großtieren in freier Wildbahn jemals so nah?

 

 

Wir hatten uns in der Fahrerbesprechung auf ein Zeitfenster um 10 Uhr vormittags herum geeinigt und alle, alle trudelten nach und nach pünktlich ein.

 

 

Wie so oft mußte man ein Schreibgerät zur Hand haben, denn es galt wieder einmal, Zettel auszufüllen. Was wären afrikanische Grenzen ohne Formulare voller Fragen nach Passnummern, Ablaufdatum, woher, wohin, warum überhaupt....?

 

 

Dann überquerten wir einen Damm und wurden in Namibia willkommen geheißen. Der ehemals von Deutschen besetzte und nach einem Reichskanzler benannte Caprivi-Zipfel - diese lange, schlanke nach Angola, Sambia und Botswana hineinreichende Landzunge - ist vor kurzem umbenannt worden in "Zambezi Region".

 

 

Im namibischen Grenzgebäude wurden ebenfalls Formulare ausgefüllt, Pässe gestempelt und Gebühren entrichtet. Bei der Weiterfahrt ein letzter Stopp an einem kleinen Hüttchen. Was die Afrikaner an ihren Grenzen noch mehr lieben als ausgefüllte Zettel sind dicke Bücher. Hier mußten nun umfangreiche Angaben zu Fahrgestellnummer, Motornummer, letztem Aufenthaltsort, nächstem Ziel usw. eingetragen werden und zwar unter den wachen Augen einer uniformierten Polizistin. An allen Grenzen, Polizeiposten und öffentlichen Gebäuden ist das Fotografieren strengstens verboten. Um die Texte für unsere Leser mit Bildmaterial etwas anschaulicher zu gestalten, ist eine Menge Trickserei nötig. Irgendwann sperren sie uns wahrscheinlich dafür ein aber bisher sind wir immer noch mit heiler Haut davon gekommen.

 

 

Tage mit Grenzübergängen sind für uns Reiseleiter immer doppelt arbeitsintensiv. Selbstverständlich warten wir, bis der Letzte die Grenze passiert hat. Dann braucht jeder Bargeld in der neuen Währung, so daß wir natürlich auch gern am Geldautomaten behilflich sind. Danach kommt die größte Geduldsprobe: Telefonkarten und Internet-SIM-Karten für unsere Teilnehmer besorgen, aufladen lassen, "Airtime" in Datenvolumen konvertieren und alles so lange, bis alle zufrieden sind. Einige aus der Gruppe schaffen das allein aber die meisten freuen sich über Unterstützung.

 

Bis wir an diesem Tag alle versorgt hatten und auf dem Campingplatz ankamen, war der Nachmittag vergangen. Glücklicherweise hatten unsere Leute schon schöne Plätze unter hohen Bäumen direkt am Sambesi gefunden und empfingen uns entspannt und guter Dinge. Bei der abendlichen Fahrerbesprechung setzte dann auch bei uns die Entspannung ein, denn Volker & Renate luden zur Feier des Valentinstags zu einem Rock Shanty ein. Im Internet hatten sie das Rezept für dieses typisch namibische Erfrischungsgetränk gefunden, das aus Zitronenlimonade, Zitronenscheiben, Eiswürfeln und Angostura-Bitter besteht.

 

 

Dazu noch ein süßes Gummi-Herz und der gesamte Stuhlkreis war happy.

 

 

Natürlich mußte trotzdem ernsthaft gearbeitet werden, denn bei diesen Besprechungen füttern wir die Gruppe immer mit einer Menge Informationen, die mitgeschrieben und verarbeitet werden müssen.

 

 

Wenn man allerdings das Briefing in solch einer Umgebung macht, dann darf man sich nicht wundern, wenn plötzlich alle aufspringen, den Kugelschreiber fallen lassen und mit Fotoapparat zum Ufer laufen. Blaue Stunde mit Abendstimmung am Sambesi - das hat doch was, oder?

 


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