Mittwoch, 14. Juni  2017
Wir sind gerade in Talkeetna

Tag 33 / Fahretappe 22: Denali Village - Talkeetna 247 Kilometer

 

Der Berg ruft!

 

Nach dem gestrigen Traumtag wollten wir ja nicht unverschämt sein und uns noch einen weiteren Sonnentag wünschen, ABER heute wäre ein klarer Himmel äußerst wichtig und willkommen - wir hatten schließlich für einen Großteil der Gruppe ein "Flightseeing" rund um den Denali gebucht. Doch zunächst mußte die Strecke zu dem kleinen Ort Talkeetna bewältigt werden, denn dort hatten wir nur 800 Meter vom kleinen Startplatz entfernt unsere Übernachtung gebucht. So fuhren wir früh am Morgen guter Dinge bei fast wolkenlosem Himmel in Richtung Berge.

 

 

Grizzlys sahen wir keine, dafür jede Menge Elche, wie diese Elchkuh, die uns mit ihren beiden Jungen am Straßenrand entgegen kam.

 

 

Ruedi & Margret kamen mit einer ganz besonderen Foto-Beute ins Ziel: Ein badender Elch im spiegelnden Morgenlicht!

 

 

Dann zogen leider immer mehr Wolken auf, so daß wir sogar am Aussichtspunkt mit Fernrohr nicht den Hauch des Denali zu sehen bekamen. Das konnte ja heiter werden beim nachmittäglichen Rundflug!

 

 

Wir rauften uns schon innerlich die Haare, denn der Flug war den meisten Reiseteilnehmern sehr wichtig und wir waren natürlich auch scharf auf schöne Luftbilder und hofften auf den Denali-Gipfel ohne Verschleierung. Zur Beruhigung kauften wir uns im Zielort in der Hausmacher-Bäckerei zum "Flying Squirrel".....zum fliegenden Eichhörnchen...... erst einmal ein Holzofenbrot und etwas Kuchen.

 

 

Aber der Ort Talkeetna hatte noch mehr zu bieten. Ein richtiges Touristenstädtchen mit allerlei besonderen Geschäften und Restaurants. In Deutschland wäre das alles nichts besonderes gewesen aber in Kanada und Alaska hatten wir bisher fast nur einzelstehende Häuser weit entfernt der Straße oder verfallene ehemalige Raststätten gesehen. Hier in Talkeetna war richtig Leben im "Zentrum".

 

 

Wir hatten allerdings zunächst keine Augen für die Souvenirläden, sondern fuhren auf schnellstem Wege zum Hauptquartier von Talkeetna Air Taxi. Überall im Städtchen sieht man sie herumschwirren, die kleinen Flieger, denn jeder möchte den Mount Denali aus der Nähe sehen.

 

 

In deren Büro bestätigte man uns die gebuchten Flüge und nahm uns einige Sorgen: Am Nachmittag sollte das Wetter gut und "der Berg" sichtbar sein. Na, dann!

Pünktlich wurden wir abgeholt und zur Landebahn gefahren. Nachdem jeder mit aktuellem Gewicht registriert war, ging es raus aufs Rollfeld. So lustig sah die Gruppe VOR dem Flug aus.

 

 

Der Anflug zum Gebirgsmassiv der Alaska-Kette nahm eine Weile in Anspruch, so daß wir zunächst dem Talkeetna Flußsystem durch das Susitna-Tal folgten.

 

 

Nach und nach wurde die Landschaft immer bergiger.

 

 

Schon die vorgelagerte Bergkette war beeindruckend.

 

 

Und dann waren wir plötzlich da! Die oberste Spitze des höchsten Berges Nordamerikas kam in Sicht.

 

 

Immer näher brummte unsere kleine Maschine dem Denali entgegen, der sich mehr und mehr aus den Wolken schälte.

 

 

Um uns herum eine unglaubliche Landschaft vereister Gletscher und schneebedeckter Berggipfel. Um "den Berg" herum waberten die Wolken und boten uns von Minute zu Minute ein anderes Bild.

 

 

Unser junger Pilot Michael lenkte die Propellermaschine mühelos wie einen Kleinwagen durch die Bergwelt Alaskas. Manchmal kamen wir den Felsmassiven verdammt nahe, während er links unten nach dem Basis-Camp der Bergsteiger Ausschau hielt.

 

 

Ein Blick auf die hintere Bank zeigte, daß die Stimmung nach wie vor gut und die Passagiere unbekümmert waren.

 

 

Durch die große Schlucht des Ruth-Gletschers schwebten wir wie in einem Science Fiction. Dabei leuchteten uns die stahlblauen Gletscherseen entgegen.

 

 

Wir hätten jetzt natürlich noch gefühlt einhundert weitere Fotos dieser bezaubernden Bergwelt in unseren Tagesbericht einbauen können aber irgendwann muß Schluß sein.

 

 

Auch der Flug nahm nach etwa 90 Minuten sein Ende. Wir verließen das Herz der Alaskakette und kehrten entlang der breit mäandernden Flußlandschaft zurück nach Talkeetna.

 

 

Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, mußten wir uns erst einmal schütteln, um zu begreifen, was wir gerade erlebt hatten. Ein fantastischer Flug in einer atemberaubenden Landschaft! Kathrin war in erster Linie froh, daß sie das Ganze ohne "sick-bag" - wie die Amerikaner nett ihre Kotztüten nennen, überstanden hatte. Wenn auch nur knapp!

 

 

Zurück auf dem Campingplatz trafen wir auf die Bodenmannschaft - die paar wenigen, die sich uns nicht angeschlossen hatten. Einige bereuten, nicht entschlußfreudiger gewesen zu sein. Es war wirklich ein einmalig schönes Erlebnis!

 

 


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