Schlüsselfeld - Oberstdorf: 343 Kilometer
Am Ort unserer Träume
Wir hatten zuletzt eine so grottenschlechte Internet-Verbindung, daß wir unsere Homepage nicht bearbeiten konnten, denn wir waren wieder einmal im Schlüsselfelder Loch. Trotzdem ist natürlich wie immer in unserem Leben viiiel passiert.
Am Freitag Nachmittag entdeckte Hans-Hermann bei heftigem Regen ein Rinnsal an der Wand unseres Alkovens. Wie immer Wochenende und wie immer paßte es ganz und gar nicht! Wir waren schließlich mit dem Kuga-Olaf in Wörnitz zur Infoveranstaltung zu unserer großen Afrika-Reise 2014 verabredet. Also kippte Hans-Hermann die Hubstützen in die andere Richtung, damit das Wasser vom Dach ablaufen konnte und wir zogen das Programm wie geplant durch.
Am Sonntag begaben wir uns dann ins nur - Glück im Unglück! - 100 Kilometer entfernte Phoenix-Werk in Schlüsselfeld und wollten uns direkt vor dem Werkstatt-Tor in Position begeben, damit am heutigen Montag der Werkstatt-Meister Herr Kraus gar keine andere Chance hätte, als uns notfallmäßig dazwischen zu schieben. Zunächst wurden wir aber von unseren Freunden Volker und Renate abgefangen, die Kaffee und Kuchen für uns bereit hatten und im Nachbarort auf uns warteten. Diese Einladung zum Sonntagskaffee konnten wir natürlich nicht ausschlagen.
Nach dem gemütlichen Klönschnack verfolgten wir aber unseren ursprünglichen Plan und stellten uns zum Übernachten direkt vor die Werkshalle.
Heute Morgen schlug die Kirchturmuhr sieben Mal und beim letzten Glockenton stand Kathrin bereits im Büro von Herrn Kraus und schilderte unsere Notlage. Der Meister machte das Unmögliche möglich, räumte einen Hallenplatz und ließ uns einfahren. Ein Techniker stieg sofort aufs Dach, forschte nach der Ursache, dichtete ab und ersetzte die Holzablage im Alkoven, an der sich das Furnier leicht gewellt hatte - trotz natürlich voll ausgelasteten Terminkalenders.
Um 11:30 Uhr war alles wie neu und wir rollten unbeschwert und ohne Rechnung vom Hof, denn dies war ein klarer Fall von Dichtigkeits-Garantie. Da es noch früh am Tag war, zögerten wir nicht lange und fuhren über die erstaunlich leere A7 ins Allgäu.
Eigentlich wollten wir noch in Sonthofen ein paar Tage Station machen aber die Aussicht auf einen Feierabendschoppen in der Dampfbierbrauerei trieb uns bis hinunter zu Deutschlands südlichster Stadt.
Dort stehen wir nun auf dem Stellplatz mit Blick auf die schneebedeckten Alpen und werden die nächsten Tage hoffentlich unsere Wanderschuhe häufig schnüren können.
Für morgen Nacht ist Starkregen angesagt. Das wird der Härtetest für unser Alkovendach: Drückt uns die Daumen!
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