Tag 12 / Fahrtag 4: Dunedin - Invercargill 312 Kilometer
Durch die Catlins
Wir fuhren heute durch eine Region, die der Reiseführer wie folgt beschreibt: "Die Catlins sind eine abgelegene teilweise sumpfige Hügellandschaft mit ausgedehnten Wäldern, tosenden Wasserfällen und von heftiger Brandung zerrissener Küste." Und genau das haben wir gesehen und erlebt. Besser kann man es nicht zusammenfassen.
Gleich zu Beginn der Strecke wies ein Schild darauf hin, daß nun eine enge kurvige Schotterpiste vor uns liegen würde.
Hans-Hermann hatte natürlich am Vorabend bei der Fahrerbesprechung alle aus der Gruppe auf diesen Abschnitt hingewiesen, so daß sich niemand ernsthaft schocken ließ.
Also rauf auf den Gravel und Lenkrad fest in die Hand nehmen!
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Es sollte zum Nugget Point gehen, einer von "heftiger Brandung zerrissenen Küste" inklusive Leuchtturm in spektakulärer Lage. Bereits die Anfahrt war traumhaft schön.
Der weiße Leuchtturm hoch oben auf dem Kliff war schon von Ferne am Horizont zu sehen. Da wollten wir also mit unseren Wohnmobilen hin!
Die letzten 800 Meter waren nur zu Fuß zurückzulegen. Vorher gab es einen ausreichend großen Parkplatz, den der Kuga-Olaf bei der Erkundung der Strecke genau beschrieben und als Punkt im Navigationssystem hinterlegt hatte. Bei einer anderen Reise hatten wir einmal die Teilnehmer gefragt, was ihnen denn besonders gut gefallen hätte und bekamen als Antwort, daß man es mit Kuga-Roadbook trauen konnte, auch Straßen und Wege zu befahren, in die man sich allein nicht hineingewagt hätte.
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Auf einem wirklich hinreißenden kleinen Wanderweg erreichten wir alle nach und nach den Leuchtturm und waren schon beim Anstieg gespannt auf die Aussicht, die sich dahinter ergeben würde.
Und da waren sie, die Nuggets. Viele kleine Felsen und Inselchen lagen wie Goldklumpen vor der von heftiger Brandung zerrissenen Küste......ach, das hatten wir ja schon!
Dann ging es zu den "tosenden Wasserfällen", die auf kleinen Wanderwegen durch "ausgedehnte Wälder" zu erreichen waren. Die Vegetation erinnerte fast an Regenwälder. Baumfarne und Bromelien machten den Spaziergang zu einem exotischen Erlebnis.
Die Wasserfälle stürzten teilweise über mehrere Stufen herab und verbreiteten ein ganz anderes Klima als die sturmumtoste Küste. Nun war uns plötzlich warm und wir konnten einige Schichten Kleidung ablegen.
Von einem Highlight zum anderen fuhren wir durch "teilweise sumpfige Hügellandschaft" und genossen das satte Grün.
Heute Nacht werden wir bestimmt gut schlafen können, denn wir haben unterwegs etwa eine Million Schafe gezählt. Schafe sind hier in Neuseeland einfach überall und zwar in riesigen Herden auf Hügeln, in Tälern und auf Grünflächen, die irgendwie an englischen Rasen erinnern.
In unserem Tourenbuch war selbstverständlich auch eine Einkehrmöglichkeit vermerkt. In Papatowai gibt es
"The Lost Gypsy Gallery",
ein Bus, der zu einem Haus mit Café umfunktioniert worden war.
Allerlei verrückte Sachen gab es im Garten zu bestaunen. Das sind die kleinen Juwelen, die das Reisen interessant machen.
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Auf dem Florence Hill Aussichtspunkt trafen wir wieder andere aus der Gruppe. Den ganzen Tag über begegneten wir uns in zwangloser Folge und freuten uns immer über bekannte Gesichter. Hier jedenfalls bot sich ein grandioser Blick auf die Tautuku Bucht.
Und dann war er erreicht, der südlichste Punkt der Südinsel Neuseelands. Von hier aus ist es gar nicht mehr weit, bis zum Südpol.......nur noch 4803 Kilometer. Kein Wunder, daß Kurt seine dicke Jacke angezogen hat. Wir wollen hier aber beidrehen und ab jetzt dem Äquator entgegen fahren......5140 Kilometer, dann sind wir wieder in den Tropen und können die Badeschlappen auspacken. Hier ist also der Wendepunkt!
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