Mittwoch, 15. Juli 2015
 

Wir sind

gerade in

 

Cortez

Mesa Verde NP

Colorado

 

78. Tag / 44. Fahretappe: Moab (Utah) - Cortez (Colorado) 271 Kilometer

Auf dem grünen Tafelberg

Heute erreichten wir den 18. und letzten Bundesstaat auf unserer langen USA-Durchquerung.

Colorado ist der höchstgelegenste Bundesstaat mit durchschnittlich über 2000 Metern Höhe. Weitere 600 Meter erhebt sich der Mesa Verde, der grüne Tafelberg, der unser Tagesziel war.

Wir verließen am Morgen das felsige Gebiet, das uns tagelang in Atem gehalten hatte. Stattdessen rollten wir durch Farmland, sahen fast erntereife Weizenfelder und hübsche Ranches umgeben von ganz viel Grün. Erstaunlich, wie schnell sich das Erscheinungsbild eines Landes ändern kann.

Näher und näher kamen wir dann dem Mesa Verde Gebiet, das ebenfalls zum Nationalpark erklärt worden war. Hier werden nicht Steinbögen wie im Arches oder Hoodoos wie im Bryce Nationalpark, sondern die Felsenwohnungen der Ureinwohner geschützt.

Ein sehr aufwendig gestaltetes Visitor-Center informierte über die Klippenbehausungen der Anasazi-Völker. Keiner weiß genau, wohin die Ureinwohner entschwunden sind, als sie ihre in Wandnischen gemauerten Häuser verließen.

Im Jahr 1888 machten sich zwei Cowboys auf die Suche nach verirrten Rindern und entdeckten als Erste die Überreste der Häuser unter den Felsnischen. Bald schon machten sich Archäologen an die Arbeit und legten die Funde frei. Manche dieser Siedlungen kann man heute frei besichtigen, andere nur im Rahmen einer Führung durch Naptionalpark-Ranger. Wir machten uns also auf den Weg, hinab zum Spruce Tree House zu wandern.

Manche Häuseransammlungen stehen nach wie vor unter wissenschaftlicher Untersuchung und werden langwierig archäologisch bearbeitet.

So kann man das Square Tower House gut von oben einsehen, darf aber nicht hinein.

 Wir fuhren viele Kilometer auf der grünen Hochebene herum und konnten anhand der Info-Karte immer wieder neue dieser Steinbehausungen in der Landschaft entdecken. Hier ein "Suchbild".

"Cliff Palace" wurde diese unter einem Felsvorsprung geschützt gelegene Stadt aus Stein genannt. Hier kann man über Leitern kletternd ganz nah heran an die Zeugen der Vergangenheit. Ein Ranger erklärt und deutet die archäologischen Funde.

Eine schöne Aussicht hatten die Völker damals jedenfalls, wenn sie von ihrer Felsnische aus ins Tal blickten.

Was sie wohl bewogen haben mag, diesen speziellen Ort zu verlassen, um weiter zu ziehen? Wir wissen es nicht. Vielleicht eine große Dürre, die ihnen die Existenzgrundlage raubte. Auch wir mußten irgendwann das Hochplateau wieder verlassen, um zu unserem nahe gelegenen Campingplatz zu gelangen.

Und was glaubt Ihr, wer da zur richtigen Zeit am richtigen Ort war? Elisabeth und Leo trauten ihren Augen nicht, als ein Schwarzbär vor ihnen über die Straße lief. Geistesgegenwärtig drückte Elisabeth auf den Auslöser, denn was sagen wir immer?

"Ohne Foto keine Story!"

So geht ein weiterer toller Tag zu Ende, der morgen sicher seine Fortsetzung in einem neuen Highlight finden wird: Es wartet das Monument Valley auf uns!


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