Dienstag, 16. Juni 2015
 

 

 

Wir sind

gerade

in

 

Dallas

 

Texas

 

49. Tag: Stadtbesichtigung Dallas

Von Rindern und Mustangs

Wieder eine Stadtbesichtigung! Neues Spiel, neues Glück! Dieses Mal landeten wir einen Volltreffer. Eine Brasilianerin, die vor über 30 Jahren nach Dallas gezogen ist, brachte uns mit viel Herz und Sachverstand ihre Wahlheimat näher. Dazu ein Busfahrer, der auch spontan bereit war, unsere Sonderwünsche zu erfüllen und uns unter Hochhäuser und über Brücken fuhr, die wir von weitem gesehen und die unser Interesse geweckt hatten. 

Als erstes hielten wir an der Stelle an, die wohl jeder Besucher in Dallas ansteuert: An der Straßenecke, die John F. Kennedy zum Verhängnis wurde. 

Wir sahen das Gebäude aus dessen Fenster im sechsten Stock heraus am 22. November 1963 Lee Harvey Oswald angeblich Schüsse auf den Präsidenten abgegeben haben soll. Nach wie vor ranken sich viele Theorien um diesen Mordfall. 

Das Gebäude im unteren Foto zeigt ein ehemaliges Gefängnis an eben dieser Straßenkreuzung, aus dem viele Insassen das Geschehen beobachtet und andere Schlüsse als die offiziellen gezogen hatten.

Noch heute markiert ein Kreuz auf dem Straßenbelag die Stelle, an der der erste Schuß Kennedy in den Nacken traf. So hat Dallas natürlich traurige Berühmtheit erlangt. Im Hintergrund sieht man den gigantischen Hotelkomplex des Hyatt Regency und eines der Wahrzeichen der Stadt: den Reunion Tower, ein Aussichtsturm mit Drehrestaurant.

Der nächste Fotostopp war vor dem neuen Omni Hotel. Der riesige Hotelkomplex liegt direkt beim Kongresszentrum, das Platz für 60.000 Menschen bietet. Dagegen nehmen sich die 1001 Zimmer fast bescheiden aus. Das Hotel gehört der Stadt Dallas, die es am 11.11.2011 feierlich eröffnete. 

Vor knapp drei Wochen allerdings wurde ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt vor dem Hotel aufgestellt. Für die Einwohner von Dallas bedeutet der Pegasus, das rote fliegende Pferd, in etwa so viel wie für die New Yorker die Freiheitsstatue. 

1934 wurde es als Markenzeichen der Ölfirma Magnolia auf deren Firmenhaus angebracht. Für Jahrzehnte war es der höchste Punkt der Skyline von Dallas. Piloten berichten, daß sie es an klaren Tagen aus fast 100 Kilometer Entfernung ausmachen konnten. Nachts in rotem Licht erstrahlend war es bis 1999 für viele Einwohner ein markanter Punkt am Himmel von Dallas. Wegen Renovierungsbedürftigkeit wurde das fliegende Pferd abmontiert und geriet einige Jahre in Vergessenheit, bevor es erst kürzlich restauriert wurde und hier vor dem Hotel "gelandet ist".

Vom Pferd zu einer ganzen Rinderherde war es nicht weit. Im Pionier Park kann man das weltweit größte Bronze-Monument bestaunen. 49 Langhorn-Stiere werden von drei Cowboys über einen künstlich angelegten Berghang getrieben, was an die guten alten Western-Zeiten erinnern soll. Imposant! Besonders die Hörner!

Von der Architektur der Stadt waren wir absolut begeistert. Es gab so viele spannende Wolkenkratzer, Museen und öffentliche Gebäude, daß man noch sehr viel länger den Ausführungen unserer Stadtführerin hätte lauschen können.

Im Jahr 2010 wurde der Skyline von Dallas ein neues Detail hinzugefügt: Die Margaret Hunt Hill Bridge, die auf 570 Metern den Trinity Fluß überspannt. Der weltberühmte spanische Architekt Santiago Calatrava hat diese Schrägseilbrücke entworfen, die nach einer reichen Erbin benannt wurde, die der Stadt Dallas viel gespendet hat.

Man hätte noch sehr viel mehr anschauen können in dieser wirklich spannenden Stadt. Am Basketball-Stadion der Dallas Marvericks fuhren wir nur vorbei. Leider sind die großen Jungs um unseren Superstar Dirk Nowitzki dieses Jahr früh ausgeschieden aus der Spielserie der NBA, sonst hätten wir uns natürlich gern ein Heimspiel angesehen.

Auch durch verschiedene Wohngegenden mit bescheidenen Häusern und Palästen fuhren wir bei unserer Stadtbesichtigung.

Nach so viel moderner Großstadt wollten wir auch "Wilden Westen" sehen. Auf dem Weg nach Fort Worth stoppten wir zunächst an einer weiteren beeindruckenden Bronze-Skulptur. Neun wilde Mustangs galoppieren durch den Vorort Las Colinas. Sie repräsentieren das ursprüngliche Texas. Toll gemacht! Die kleinen Wasserfontänen sind so angebracht, daß es wirkt, als ob die Pferde das Wasser aufspritzen lassen.

In Fort Worth besuchten wir die Stockyard Station. Hier wurden früher die Rinder zur Auktion gebracht und hinterher vergnügte man sich beim Rodeo. Auch heute werden die wilden Rodeo-Shows veranstaltet - leider nur am Wochenende.

Wir bummelten durch die Wildwest-Stadt, probierten hier und da ein paar Cowboystiefel an (um festzustellen, daß sie doch nicht so bequem sind, wie es der lässige Gang der echten Cowboys vermuten läßt) und waren schließlich beim Viehtrieb dabei, als eine Herde Langhorn-Rinder durch die Hauptstraße getrieben wurde. Ja, wenn das kein ausgefüllter Tag war!


zurück zum Reisebericht "U S A 2015" ⇒ 

 

 

 

Nach oben