Reisen, das heißt, sich der Unberechenbarkeit des Lebens hinzugeben.
Immer mit der kleinen Hoffnung im Hinterkopf, etwas zu finden, das man nie gesucht hatte.
In der wilden Bergwelt nahe der Grenze zu Aserbaidschan gibt es heute eine ganze Menge zu finden, was keiner in der Gruppe wirklich erwartet hätte. Unser Weg entlang des Kaspischen Meeres endet jäh an der Stelle, an der das Nachbarland ans Ufer stößt. Der Iran läßt genau dort noch viele Fahnen wehen, um zu zeigen:
„Hey, bis hierher und nicht weiter!“
So biegen wir alle brav nach links ab und fahren in die Berge immer ganz nah an der Grenze entlang.
Von Ferne locken die Felsen zu einem Abstecher, dem sich viele nicht entziehen können.
Abenteuer Osten - Abenteuer Iran! Auf dem Sofa können wir sitzen, wenn wir erwachsen sind.
Jetzt, hier und heute muß der Pioniergeist siegen. Wer sich die Neugier der Kinder bewahrt, der fährt auch
abseits der breiten Teerstraßen.
Wer sich dann wirklich der Unberechenbarkeit des Lebens hingibt, der kommt in Orte, die noch nie zuvor ein Europäer betreten hat. Ein Vorstoß in fremde Galaxien!
Manchmal sind diese Sternensysteme nicht für unsere Fahrzeuge erschaffen worden. Dann heißt es Ruhe bewahren und lächeln! Wird schon gut gehen! Geht auch gut! Geht immer gut!
Die Bewohner dieser fernen Milchstraßen staunen nicht schlecht, was für ein unbekanntes Fahrobjekt in ihrer kleinen Welt gelandet ist. Juchuuuh! Endlich ist mal was los hier!
Wenn man so tief drin im iranischen Hinterland dann noch eigene Reisegefährten trifft, ist es besonders schön. Kaptain Kirk wir können landen!
Das Stelenfeld Shahar Yeri wirkt wie ein Überbleibsel aus fernen Kulturen.
Die behauenen Megalithen sollen vor über 3000 Jahren entstanden und für religiöse Riten benutzt worden sein.
Die runden Augen geben den Steinen ein menschliches Antlitz. Wer sind denn nun die Außerirdischen? Wir oder die Wesen, die diese Stelen erschaffen haben?
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Wer vordringen will in ferne Welten, der muß Weitblick haben und der Seele Zeit geben, hinterher zu kommen. Welch ein Land, in dem bunte Felsen uns am Weiterfahren hindern!
Die Straße führt zu einer wirklich beeindruckenden Berglandschaft. Gefalteter Stein in den schönsten Farben.
Die Felsen ziehen ihre Betrachter geradezu magnetisch an wie der Mond bei Ebbe das Meer. Man versucht, so nah wie möglich hineinzustoßen in diesen künstlerischen Steingarten der Natur.
Liebe Leser, laßt Euch bezaubern von der Schönheit der Natur inmitten der bunten Berge von Täbriz!
Verschiedene Mineralien haben als Tuschkasten gedient. Traum oder Wirklichkeit?
Jeder Traum endet mit dem Erwachen. Dabei liegt die späte Nachmittagssonne auf den Felsen. Bald, schon bald, wird die Dunkelheit hereinbrechen. Und doch müssen wir uns wieder hinein stürzen in den verrückten iranischen Verkehr, müssen hellwach sein, damit wir mit heiler Haut am Stellplatz ankommen.
Die Iraner sind Meister im Lückefahren. Wo immer sich eine Lücke findet, stoßen sie von links und rechtes hinein. Verkehrsschilder werden lediglich als gut gemeinte Empfehlung, nicht aber als Ge- oder Verbot empfunden. Sie müssen gleichzeitig Transport-Weltmeister sein. Die Fahrzeug-Beladung kennt nach oben keine Grenzen. Und Schulbusse benötigt auch niemand. Kinder werden persönlich von der Schule abgeholt, egal wieviele . . . .
Mit diesem „Bild des Tages“ enden wir unseren heutigen Bericht.
Möge Allah mit Euch sein auf allen Euren Wegen! Ohne Helm aber mit Kopftuch!
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