Sonntag, 17. Februar  2019
Wir sind gerade in Keetmanshoop

Von „D“ wie Düne bis „K“ wie Köcherbaum

Namibia ist vielfältig und überrascht unsere Tour-Teilnehmer jeden Tag aufs Neue. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließen wir Lüderitz und damit auch das frische Seeklima. Es hatte allen gut gefallen - aber es gibt noch so viele Ziele, die uns locken. So arbeiteten wir uns von Meereshöhe zurück auf 1400 Meter und fuhren durch die Dünen ins Landesinnere.



Auf dem Weg ins Städtchen Aus kamen wir im Wildpferd-Gebiet von Garub vorbei. Hier leben die Nachfahren der ehemaligen südafrikanischen Militärpferde, die bei einem Bombeneinschlag im ersten Weltkrieg frei kamen. Sie paarten sich mit Beständen der Schutztruppe des ehemaligen Deutsch-Südwestafrika.

Wieder einmal mußten wir einen „Naturweg“ fahren, um in die wilde Natur Namibias zu gelangen.



Leider sind die Garub-Pferde vom Aussterben bedroht. Namibia befindet sich im siebten (!) Dürrejahr und so müssen sie weit laufen, um Weidemöglichkeit zu finden. Es ist eine traumhafte Kulisse, die Pferde in dieser Weite zu sehen. Leider wird der Bestand auch durch Hyänen gefährdet, die schon einige Fohlen gerissen haben.



Zur Tränke kommen sie gegen Morgen. Das wasserführende Bohrloch wurde einst genutzt, um die Dampflokomotiven der Bahnlinie Lüderitz-Seeheim mit Wasser zu versorgen.



Die jungen Hengste wollen ihre Kräfte messen und benehmen sich genau so, wie man es von Wildpferden erwartet.

Wie gern hätten wir länger zugesehen aber der Weg bis zum Ziel war heute noch weit. Wie immer rollten wir durch ausgesprochen fotogene Landschaft.

Manche Strecken erinnerten uns an die großen Nationalparks im Westen der USA. Wie auf dem Weg zum Monument Valley!

Unser Übernachtungsplatz lag dann passenderweise mitten in einem Nationalpark - im Köcherbaumwald.



Diese zu den Aloen gehörenden Gewächse kommen sonst nur einzeln vor. Ein richtiger Wald - wie die große Ansammlung in der Nähe von Keetmanshop - ist einmalig in Afrika. Und wir live dabei und mittendrin.



Der Campingplatz war nicht nur traumhaft schön gelegen, sondern hielt auch ein weiteres Highlight bereit. Eine Gepardenfütterung! Vier dieser eleganten Raubkatzen wurden vom Camp-Chef aufgezogen. Sie leben zwar in einem Gehege aber die Fütterung war trotzdem spannend.

Nachdem jeder seine Portion erhalten hatte, interessierten sich die Katzen nur noch für ihr Futter. Wir durften ganz nah heran, um ihnen beim Zerfleischen der Springbock-Schulter zuzusehen. Nervenkitzel pur!

In der Abendsonne wurden noch einige Panorama-Aufnahmen geschossen, bevor wir uns zum gemütlichen Beisammensein trafen. Zwei Paare hatten eingeladen auf Wein und Käse und zwar „nur mal so“. Das Ergebnis war: Unsere „Fahrerbesprechung“ dauerte bis tief in die Nacht bei Lagerfeuer und „bottomless glass“ wie man hier sagt. Also Glas, bei dem man den Boden nicht sieht, da schneller nachgeschenkt wird als man austrinken kann.



Ein großes Dankeschön an Bernhard, Rose, Dieter und Gisela. Und das Ganze bei dieser traumhaften Kulisse!


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